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WL 2: SSV - TuS 1:2 (1:1)
Mühlhausens tragikkomische Serie hält

WL 2: Mühlhausen - Ennepetal 1:2 (1:1)
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Dass eine Serie am Freitagabend reißen würde, stand schon vorher fest: Ennepetal kam mit drei Zu-Null-Siegen in Folge im Gepäck ins Stadion am Mühlbach.

Aber auch die Gastgeber hatten - trotz des schlechten Starts - in einem Punkt eine beeindruckende Bilanz vorzuweisen. In jeder der ersten sieben Partien hatte der SSV Mühlhausen bisher zumindest ein eigenes Tor erzielt. Dumm nur, dass - der guten Offensivausbeute zum Trotz - lediglich ein Sieg in der Bilanz der Unnaer stand.

Mühlhausen - Ennepetal 1:2 (1:1)

Mühlhausen: Tiszai - Pierre Szymaniak, Wenz, Chaou, Raffenberg - Aktas (71. Oezkan), Rentsch, Üstün, Keske (90. Roos) - Lmcademali, Karabel (61. Vardi) Ennepetal: Schulz - Weiß, Schierbaum, Knoche, Klimek - Niggeloh (46. Pajdzik), Fastenrath, Hesterberg, Ahakham (75. Kragl) - Mecal, Dorszewski Schiedsrichter: Philip Dräger (Bielefeld) Tore: 1:0 Üstün (4.), 1:1 Dorszewski (28.), 1:2 (88.) Pajdzik Gelbe Karte: - Niggeloh (41.) Zuschauer: 150

Schon um 19.05 Uhr war klar: Die Null bei den Gästen blieb dieses Mal nicht stehen. Die TuS-Abwehr war offenbar noch gar nicht richtig auf dem Platz, da lag der Ball im Netz. SSV-Flügelmann Sitki Üstün hatte eine Unaufmerksamkeit der Ennepetaler Defensive genutzt und den Ball ins Tor gespitzelt. Keeper Marco Schulz sah zwar nicht besonders gut aus, für Ennepetal-Trainer Helge Martin hatte aber Linksverteidiger Markus Weiß den schwarzen Peter: "Markus ging da nicht richtig hin, das war sein Ding."

Aber schließlich war dem ehemaligen Herbeder das fast egal, hatte sein Team die Partie doch am Schluss noch gedreht. Nach 27 Minuten hatte der gut aufgelegte Radoslaw Dorszewski per Flachschuss egalisiert. Ansonsten war in Durchgang eins viel Stückwerk auf beiden Seiten zu sehen. Zuckerpässe waren Fehlanzeige, Pressschläge hingegen häufiger zu sehen.

Besser wurde es nach der Pause - allerdings nur aus Sicht des Aufsteigers aus der Kluterstadt. Da lief der Ball ordentlich, auch das Tempo war höher als zuvor. Bei Mühlhausen funktionierte nun fast gar nichts mehr, von der Abseitsfalle, die die ganz in blau gekleideten Gästen bisweilen verzweifeln ließ, einmal abgesehen. So war der späte Siegtreffer durch den eingewechselten Christoph Pajdzik (88.) am Ende auch nicht unverdient. Denn die Hausherren standen zu tief, lauerten lediglich auf Konter, konnten aber kaum Gefahr erzeugen.

Dirk Eitzert (links) und sein SSV taten Helge Martin fast etwas leid (RS-Foto: Redemann).

Das sah auch Martin so: "In der ersten Hälfte, die von beiden Seiten sehr hektisch und zerfahren war, dachten wir, ein bisschen Fußballspielen reicht hier, um zu gewinnen. Dann haben wir umgestellt und sind besser in die Zweikämpfe gekommmen. Aber Mühlhausen tut mir fast schon leid, so ein Treffer kurz vor Schluss ist natürlich bitter."

Das Stichwort für Dirk Eitzert gab also der Gegenüber. "Ich hätte wenigstens diesen einen Punkt gern mitgenommen", schüttelte der SSV-Spielertrainer - Eitzert stand aufgrund der Mühlhausener Personalmisere mit Rückennummer 11 auf dem Spielberichtsbogen, ließ aber die Jacke an - den Kopf. "Wenn man merkt, dass nicht mehr als ein Punkt drin ist, muss man zumindest alles dafür tun, wenigstens den zu bekommen. Aber dafür fehlt uns offenbar die Erfahrung", analysierte der ehemalige VfL-Profi.

Und vielleicht auch der letzte Biss: Dass ein Team eine Heimniederlage hinnimmt, ohne eine einzige Verwarnung zu kassieren, könnte zumindest ein Indiz dafür sein, dass die Mühlbach-Elf psychologisch noch nicht ganz im Abstiegskampf angekommen ist. Ihr Trainer jedoch schon: Auf die Frage, ob man im Keller-Derby beim ASC am nächsten Wochenende nun besonders unter Zugzwang stehe, antwortete der 40-Jährige nur lapidar: "Das tun wir schon seit Wochen."

Und seit Wochen hält die tragikkomische Serie des SSV: Ein Tor schießen sie immer, gewinnen können sie fast nie.

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