„Es sieht nun besser aus“, kann Willi Koppmann wieder lachen. Dabei plagen den DSC-Trainer noch arge Personalsorgen. Pierre Bendig muss noch einmal zum Arzt, weil seine Schambeinentzündung auch von der Leiste herrühren kann. Benjamin Reis hat nach seinem Muskelfaserriss viel zu früh mit dem Training angefangen und liegt jetzt mindestens 14 Tage mit einem Muskelriss auf Eis.
Daniel Gavranovic, der sich einen Zehbruch zugezogen hat, muss noch warten, bis die Schwellung und der Bluterguss verheilt sind. „Mit Daniel rechne ich erst gegen Mühlhausen“, geht Koppmann von einer noch rund zweiwöchigen Pause des ehemaligen Sprockhövelers aus. Mirko Talaga spielt nach seinem dreifachen Bänderiss im Sprunggelenk ohnehin noch keine Rolle und Markus Scherff wird nach seinem Mittelfußbruch frühestens in der Rückrunde angreifen können. „Aber dafür ist Pascal Langer nach seinen Adduktoren-Problemen wohl wieder fit“, hofft Koppmann, wenigstens auf einen Stammspieler bauen zu können.
Und vor dem Hintergrund der langen Verletztenliste ist der Coach besonders stolz, dass sich das Team gefangen hat. „Dass die Mannschaft Fußballspielen kann, wissen wir. Auch wenn mal der ein oder andere enttäuscht ist, wenn er nicht spielt, ist es ein Vorteil einen großen Kader zu haben. Und das zahlt sich derzeit aus.“
Aber Koppmann schränkt auch ein, dass „wir gegen den ein oder anderen Gegner gespielt haben, der nicht ganz oben mitmischen wird. Also muss man es relativieren“. Besonders den jüngsten Dreier gegen Olpe. „Die waren nicht so stark“, merkt Koppmann an, dass solche Erfolge auf dem Weg zum Titel notwendig sind.
Dass die Spielvereinigung aus Erkenschwick ganz oben mitmischt, ist für ihn „eine kleine, aber mit Sicherheit keine große Überraschung“. Und Koppmann schiebt nach: „Wir schauen nicht auf die Tabelle. Ob Erkenschwick oben steht oder Dortmund, ist zum jetzigen Zeitpunkt egal. Die Schwarz-Roten werden ihren Schwung ganz bestimmt noch mit in die nächsten Wochen nehmen, aber nur wer konstant ist, wird lange oben dabei sein.“
Und das soll sein DSC in dieser Saison endlich schaffen, denn der Aufstieg ist schließlich das Ziel des Vereins. Und mit den nächsten Aufgaben Siegen II, SC Hassel und SSV Mühlhausen stehen lösbare Herausforderungen an. „Neun Punkte wären optimal, um sich oben festzusetzen, aber mit sieben könnte ich auch leben“, rechnet Koppmann.
Derweil hat der DSC sein Ziel im Kreispokal erreicht. Denn mit einem klaren 5:0-Sieg beim A-Ligisten SV Dingen wird der Klub im Cup überwintern. „Es war kein berauschender Auftritt von uns, aber es hat sich niemand verletzt und wir haben unser Ziel erreicht“, pustet Koppmann tief durch.
Kai Strohmann (2), Daniel Kristler, Sebastian Geppert und Marc Janssen haben für den Favoriten eingenetzt. „Wie wichtig dieser Wettbewerb sein kann, ist jedem bewusst“, hat Koppmann erneut den Westfalenpokal, in dem es als nächstes gegen den Ligarivalen FC 96 Recklinghausen geht, im Blick. „Wir sind jetzt in der Spur, dürfen aber bloß nicht abheben“, schärft Koppmann ab sofort die Konzentration für Siegen.