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Nach fünf Jahren Erster
Keine unbedeutende Mannschaft

Erkenschwick: Wielert im Interview
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Nach Jahren der Tristesse wieder einmal Spitzenreiter. Für die Erkenschwicker ist das ein ungewohntes Gefühl, denn letztmals standen sie im Juni 2004 oben.

Und in den letzten fünf Jahren gab es am „Stimberg“ nur wenig Grund zur Freude. Die drohende Insolvenz, der Abstieg aus der Oberliga Westfalen und die Neustrukturierung des Traditionsvereins haben fast alle Hoffnungen, den Vest-Klub nach vorne zu bringen, begraben.

Doch seit Februar keimt diese Hoffnung wieder. Denn Erfolgs-Coach Jürgen Wielert hat es geschafft, eine junge, zukunftsorientierte Truppe zusammenzustellen, die jetzt sogar die Tabellenführung übernommen hat. Und hinter den Kulissen haben „Boss“ Anton Stark sowie der Sportliche Leiter Klaus Bockhoff die Fäden in der Hand. Selbst der Finanz-K.o. ist abgewendet, so dass Erkenschwick wieder eine gute Adresse ist.

RS sprach mit Wielert über den Höhenflug, die Aussichten und das anstehende Derby gegen Waltrop.

Herr Wielert, Ihre Mannschaft marschiert nach vorne. Hätten Sie nach den ganzen Tiefschlägen in der Vergangenheit damit gerechnet?

Nein. Deshalb ist es eine wunderschöne Momentaufnahme, die wir auch genießen. Es ist doppelt schön, weil die Truppe mit dem Nicht-Abstieg aus der Westfalenliga 1 den Grundstein dafür gelegt hat und jetzt auch noch auf dem Weg ist, sich zu behaupten. Aber in welche Richtung es gehen wird, kann man noch nicht abschätzen. Wichtig ist nur, dass wir uns gegen wirklich gute Teams behauptet haben.

In der vergangenen Hinserie haben Sie einen schier aussichtslosen Job angetreten. Jetzt darf gefeiert werden. Wir erklären Sie den Aufwärtstrend?

Man muss dazusagen, dass die Jungs jede Woche dazulernen. Der Gedanke, auf die Youngster zu setzen, ist der richtige. Die Aufholjagd in der Vorsaison hat den Entwicklungsschub bei uns ausgemacht. Und nun machen wir einfach dort weiter, wo wir aufgehört haben. Hoffentlich dauert das noch lange an.

Mit Zouhair Allalai, Stefan Oerterer und Daniel Eisenkopf haben Sie aber auch gute Verstärkungen geholt.

Stimmt, aber ich könnte jetzt alle Spieler-Namen nennen, denn wir haben keinen einzigen Ausfall in unserem Kader. Im Gegenteil: Die Jungs sind durchweg klasse und lernwillig. Natürlich sind Routiniers wie auch beispielsweise Thomas Falkowski oder Jan Schmidt extrem wichtig für das Gleichgewicht, aber ich kann niemanden hervorheben. Wir haben keine unbedeutende Mannschaft. Wir funktionieren auf dem Platz aber auch intern. Außerdem spielt unsere A-Jugend immer am höchsten Zenit, so dass wir eine tolle Basis haben, aus der wir schöpfen können.

Sie haben eine bedeutende Mannschaft. Ist damit auch der Aufstieg drin?

Es ist vermessen, schon jetzt von der Meisterschaft zu sprechen. Wir haben schließlich erst vier Partien absolviert. Wenn wir nach zehn Spieltagen sechs Punkte Vorsprung auf den Zweiten haben, müsste man sich vielleicht mal Gedanken machen, das Saisonziel zu revidieren. Ansonsten wollen wir am Ende der Spielzeit einen einstelligen Tabellenplatz inne haben. Und das wäre schon eine fantastische Leistung.

Am Sonntag steigt das große Derby gegen Teutonia SuS Waltrop. Womit rechnen Sie?

Erst einmal mit einer tollen Kulisse. Die Fans werden uns, aber natürlich auch den Gegner, anpeitschen. Ich hoffe, dass wir eine stattliche Besucherzahl bei diesem Schlager begrüßen dürfen. Die Brisanz birgt ja ohnehin die unmittelbare Nachbarschaft. Waltrop hat uns am Sonntag beobachtet, so dass wir vor denen nichts verbergen können. Ich freue mich auf eine tolles Match, das wir am Ende hoffentlich gewinnen werden. Aber Waltrop ist auch sehr gut besetzt und das wird richtig harte Arbeit für uns.

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