„Ich sage meinen Jungs immer, dass sie nicht feige sein dürfen“, fordert Trainer Stefan Janßen, dass sich seine Elf in der neuen Liga nicht versteckt, „denn nur wer mutig ist, darf auch Fehler machen.“
Mutig sind die Dinslakener, doch Fehler werden kaum gemacht. Zumindest, wenn man die ersten Minuten der Partien mal außen vorlässt. Denn in allen Spielen rappelte es in der Anfangsphase. „In der 9., 6. und 4. Minute lagen wir jeweils hinten“, ist Janßen sauer. „Natürlich haben wir immer Moral bewiesen, aber oft dürfen wir uns solche Schludrigkeiten nicht erlauben. Wir müssen endlich auch mal hellwach in ein Match gehen und vielleicht sollten wir auch mal in Führung gehen. Denn so etwas nervt.“
Genervt ist der ehemalige Speldorfer auch von der Tatsache, dass seine Mannschaft in der englischen Woche am kommenden Mittwoch ausgerechnet nach Viersen fahren muss. „Das sind 70 Kilometer und weil die dort kein Flutlicht haben, wird das Spiel bereits um 18.30 Uhr angepfiffen“, ärgert sich Janßen. „Wir waren so fair und haben dem Staffelleiter Holger Tripp sofort mitgeteilt, dass wir nicht über Flutlicht verfügen und somit keine späten Heimspiele austragen können. Als Dankeschön müssen wir uns jetzt alle einen halben Tag Urlaub nehmen, um nach Viersen zu kommen.“
Doch sein Unmut verfliegt mit Blick auf seinen TV schnell wieder. Der Klub, der vor eineinhalb Jahren noch in der Bezirksliga gekickt hat, hat das sportliche Tempo bislang mithalten können. „Alles wächst mit“, strahlt Janßen. „Gegen Solingen hatten wir auch einen funktionierenden Ordnungsdienst, der gegen die Union aber nicht benötigt wurde.“
Die Zeiten aus dem ersten Spiel gegen Remscheid, als zahlreiche FC-Anhänger den Platz stürmten, sind vorbei. „Da waren wir noch überrumpelt, weil wir es nicht kannten“, meint Janßen. „Aber jetzt haben wir uns auch darauf eingestellt. Wir sind in der Liga angekommen.“