„Ich mache zur Zeit meine B-Lizenz, dazu muss man auch Stützpunkt-Einheiten besuchen und ich wollte mir deshalb in Wattenscheid ein Jugendtraining angucken. Der Coach hieß Marco Ostermann, mit ihm kam ich dann ins Gespräch.“
Wenig später war man sich einig: Man kann die Suche nach einem Nachfolger für Markus Braasch, der die SGW aus beruflichen Gründen nach acht Jahren verlässt, zu den Akten legen. Doch für die Beteiligten ist es absolutes Neuland, das sie nun betreten. „Ich habe noch nie als spielender Co-Trainer gearbeitet und auch für André Pawlak ist die Konstellation völlig neu. Es ist schon eine Herausforderung“, glaubt der 28-Jährige. Der Wechsel vom FC Wegberg-Beeck ins Revier fiel dem zweifachen Bundesliga-Spieler nicht schwer, schließlich wohnt Zajas, den Chefcoach Pawlak bereits als „menschliche und sportliche Top-Lösung“ bezeichnete, im nahen Höntrop.
Apropos: Eigentlich befindet sich Zajas doch gerade mal im vielzitierten „besten Fußballer-Alter“. „Das stimmt schon, ich möchte jedoch schon im Trainerjob Fuß fassen und im Idealfall später auch noch ein bisschen höher arbeiten. Ganz ohne Fußball leben könnte ich jedenfalls nicht. Aber bis ich 33 oder 34 bin, NRW-Liga zu spielen, macht meines Erachtens keinen Sinn. Mein Motto ist da schon eher: Ich bin lieber ein junger Trainer, als ein alter Spieler“, erklärt der ehemalige Kapitän der Reserve des Lokalrivalen VfL Bochum.
Beim Trainingsauftakt am Montag staunte der Mittelfeldakteur übrigens nicht schlecht – denn immerhin 100 Fans fanden den Weg zum Platz am Espenloh. „Es scheint hier wirklich eine Aufbruchstimmung zu herrschen“, freut sich Zajas über das rege Interesse. Mit diesem Schwung im Rücken will natürlich auch der Neue mit den 09ern die Qualifikation zur Oberliga Westfalen ins Visier nehmen – oder? Zajas wiegelt ab. „Das ist sicher angedacht. Aber die Westfalenliga 2 kenne ich bisher nur aus der Zeitung, deshalb kann ich das Niveau noch nicht so gut einschätzen. Für uns steht die Weiterentwicklung der Mannschaft im Vordergrund, denn ich glaube, dass sich das Durchschnittsalter der eh schon recht jungen Mannschaft noch einmal um ein Jahr nach unten gesenkt hat.“
Bis auf einige Routiniers kennt Pawlaks neuer Assistent zwar die Jungs aus dem Kader noch eher flüchtig, aber das soll sich im Rahmen der Vorbereitung schnell ändern. Und in Sachen Identifikation ist Zajas schon ein richtiger Schwarz-Weißer: „Wattenscheid gehört in die Oberliga, der Verein hat im Vergleich mit dem einen oder anderen aufstrebenden Klub immer noch eine gewisse Tradition. Das Drumherum hier ist einfach immer noch geil, das fängt schon bei den Trainingsmöglichkeiten an.“ Da spricht doch schon der neue Co-Trainer!