Nach einer guten und vor allem in der Schlussphase spannenden Partie hieß es am Ende 2:2 (0:2) – ein Remis, das jedoch keinem der beiden Teams so recht weiterhilft.
Dabei hätte zumindest eine Mannschaft mit besserer Chancenverwertung und dem berühmten Quäntchen Glück den Befreiungsschlag schaffen können. „Ein 3:2 wäre für beide verdient gewesen“, wusste auch Herbedes Trainer Jörg Silberbach. Denn so bestimmend seine Mannschaft in Durchgang eins war, so sehr ließ sie in Halbzeit zwei nach und verspielte die beruhigende 2:0-Führung gegen wie entfesselt stürmende Gastgeber.
Die Partie wurde von Beginn an mit hohem Tempo geführt, beide Teams suchten den Weg zum Tor. Herbedes Osman Öztürk war es schließlich, der mit einem haltbaren Freistoß aus gut 25 Metern die Führung für seine Mannschaft markieren konnte (17.). Wickede war zunächst geschockt und gab die Partie aus den Händen, während der Gast überlegen agierte und folgerichtig zum 2:0 traf. Christopher Pache setzte sich auf links durch und passte von der Grundlinie zum freistehenden Markus Scherff, der aus zehn Metern nur noch einschieben musste (39.). „Die erste Halbzeit kann ich nicht nachvollziehen. Wir waren leblos, lustlos und ohne Leidenschaft“, fasste Wickedes Spielertrainer Marko Schott zusammen.
In der Kabine muss er jedoch die richtigen Worte gefunden haben, denn seine Mannschaft trat wie verwandelt zur zweiten Hälfte an. Nach einigen zuvor erfolglosen Anläufen seiner Mitspieler köpfte Sascha Richter zum Anschlusstreffer ein (58.). Keine fünf Minuten später der Ausgleich: Herbedes Marvin Rathmann verlor in der eigenen Hälfte einen unnötigen Zweikampf gegen Mathieu Bengsch, der freie Bahn hatte und den Ball problemlos an Kevin Wirges vorbeischieben konnte (63.).
Danach wurde es aufregend: Einem Lattentreffer von Herbede (64.) folgten hochkarätige Chancen für den Gastgeber (72., 79., 80.), bei dem Torschütze Bengsch kurz vor Schluss freistehend nur den Pfosten traf (89.). Der Siegtreffer sollte jedoch nicht mehr fallen. Gästetrainer Jörg Silberbach blieb trotz des verspielten Sieges kämpferisch: „Den Kopf in den Sand zu stecken, das gilt nicht.“