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Abbruch in Ratingen
Verletzte nach schweren Ausschreitungen

NL: Verletzte nach schweren Ausschreitungen
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Es gibt Szenen, die man beim Fußball nicht sehen möchte. Solche sorgten bei der Niederrheinliga-Partie zwischen Ratingen und KFC Uerdingen für einen Spielabbruch.

In der 73. Minute sah sich Schiedsrichter Christian Bandurski dazu gezwungen, die Begegnung beim Stand von 2:1 für die Hausherren abzubrechen. Auslöser der Ausschreitungen, die sich die KFC-Anhänger mit der Polizei lieferten war auf den ersten Blick eine Rote Karte für den Uerdinger Keeper Asterios Karagiannis, der den Ratinger Daniel Rehag von den Beinen holte. Das klare Foulspiel wurde vom Unparteiischen mit dem Platzverweis und Elfmeter für Ratingen bestraft. Die Uerdinger Anhänger traten daraufhin gegen die Werbebanden und sorgten für erste Unruhe. Als vier Minuten später Denis Dluhosch auch noch das 2:1 für die Hausherren erzielte, eskalierte die Situation, was schließlich auch den Einsatz der Polizei hervorrief.

Polizeieinsatzleiter Ralf Herrmann: "Das Problem war, dass sich unter die heimischen Zuschauer auch Fans von Fortuna Düsseldorf gemischt hatten, die die Uerdinger in dieser Situation provoziert haben. Wir hatten bereits zehn Fortuna-Anhänger, die uns als gewaltbereit bekannt sind, nicht ins Stadion gelassen. Auch auf Uerdinger Seite waren zehn uns bekannte Hooligans vor Ort, die Stadionverbot hatten. Aber dies gilt leider nicht in der sechsten Liga."


Schiedsrichter Bandurski wollte sich zu all den Vorfällen nicht äußern, "da es sich um ein schwebendes Verfahren handelt." Der KFC-Sicherheitsbeauftragte Christoph Lenz hatte kein Verständnis für das Vorgehen der Polizei. "Ich kann nicht verstehen, warum Pfefferspray eingesetzt wurde. Dadurch ist eine Rangelei zu einer Katastrophe geworden. Ich kann jetzt schon sagen, dass der Verein einige Zivilklagen stellen wird."

Kurios: Uerdingens Präsident "Lakis" Kourkoudialos wollte die Unruhestifter besänftigen und wurde dabei selbst vom Pfefferspray der Polizei erwischt und musste minutenlang behandelt werden. "Das muss man sich einmal vorstellen. Unser Vorsitzender möchte für Ruhe sorgen und wird selber verletzt", schüttelte KFC-Trainer Peter Wongrowitz den Kopf.

Letztendlich mussten zahlreiche Zuschauer medizinisch versorgt werden. Einen Uerdinger Fan traf es besonders schwer. Lenz: "Er wollte eigentlich flüchten und wurde von hinten von einem Schlagstock der Polizisten erwischt und hat sich eine schwere Arterien-Verletzung eingehandelt." Auch auf Seiten der Polizei gab es einen Verletzten zu beklagen. Herrmann: "Einen Kollegen hat es schwer erwischt."

Was genau für eine Strafe auf den KFC zukommt, ist zu diesem Zeitpunkt noch ungewiss. Lenz spekuliert: "Die drei Punkte aus diesem Spiel sind auf jeden Fall weg. Darüber hinaus wird es wohl eine hohe Geldstrafe geben. Ich gehe sogar davon aus, dass uns diese Vorfälle den Aufstieg gekostet haben." Mit anderen Worten: Ein möglicher Punktabzug für die Krefelder ist nicht auszuschließen.

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