Sein Trainer Jörg Silberbach tritt trotz der tollen Ausbeute beim Spiel im Rahmen des Industrie-Cups jedoch auf die Bremse: „Wir wollen mal die Kirche im Dorf lassen“, sagt der Herbeder Coach. „Wer das Spiel gegen den PSV Bochum, wo wir schlecht gespielt und 1:3 verloren haben, gesehen hat, der kommt zu einem ganz anderen Urteil.“
Etwas zwiespältig fällt denn auch sein Kommentar zum bisher Gezeigten aus: „Ibrahim ist sehr willig, er hört sehr genau zu und will noch viel lernen. Das muss er aber auch noch. Der Junge hat sicher großes Potenzial, aber es ist noch viel Luft nach oben.“ Manchmal gelingt es dem 19-Jährigen jedoch, seinen neuen Chef regelrecht zum Schwärmen zu bringen: „Im Spiel macht er dann manchmal ganz verrückte Sachen, das macht schon richtig Spaß, sich das anzusehen.“
Wenn Silberbach so spricht, klingt er fast wie ein Lehrer, der sich freut, wenn er einen etwas fauleren Schüler motivieren kann, an sich zu arbeiten. Und dieser nicht nur den Spaß am Fach entdeckt, sondern von der versetzungsgefährdenden Fünf auf eine gute Drei klettert. „Wir haben bis auf Markus Scherff (vom DSC Wanne-Eickel, Anm. d. Red.) ja keine ‚fertigen‘ Spieler geholt, sondern junge Kicker, die sich noch entwickeln“, erklärt Silberbach. Und der 45-Jährige ist begeistert, wenn er nicht nur merkt, dass der neuformierte Kader gut zusammen passt, sondern auch sieht, dass seine Ausbildungsbemühungen Früchte tragen. „Das ist das Schöne an der Vorbereitung: Zu sehen, wie sich ein Spieler weiterentwickelt, wie die Dinge, die wir als Trainerteam mit den Jungs besprechen, dann auch umgesetzt werden.“
Auch wenn er noch „eine Menge Arbeit“ hat, ist dieser Aspekt das Reizvolle an seinem Job. „Als Trainer gibt es ja auch Tage, da bist du manchmal nur frustriert. Aber wenn die Burschen sich entwickeln, das macht Freude. Dann weiß man, wofür man das macht.“ Nicht nur bei Lahchaychi.