Schon bevor die Partie bei Viktoria Goch überhaupt angepfiffen wurde, hatte Trainer Karl Weiß große Sorgenfalten auf seiner Stirn. Neben Daniel Rehag, der nach seiner Roten Karte in der letzten Begegnung gesperrt zuschauen musste, fielen auch Hüseyin Ince (Halsentzündung), Sebastian Hoffmann (Magen-Darm-Virus) und Thomas Zelles (Hexenschuss) kurzfristig aus. „Das war nicht einfach für uns, dafür hat die Mannschaft wirklich hervorragend gekämpft“, lobte der Coach seine Elf.
Bei schwierigen Bedingungen, die zum einen der nicht gut zu bespielende Ascheplatz, zum anderen der zugige Wind herstellten, gingen die Ratinger nach einer halben Stunde in Führung. Eine Vorlage von Patrick Fiedorra brachte Denis Dluhosch im Gocher Kasten unter. Kurz vor der Pause kam die Viktoria zurück, Matthias Pfände traf zum Ausgleich. „Dieses Spiel kann auch gut Unentschieden ausgehen, aber dann haben wir noch einen entscheidenden Fehler gemacht“, berichtete Gochs Trainer Thomas von Kuczkowski. Diesen nutzte Eser Karadag, der Björn Rohpeter bediente - 2:1 (53.). „Dabei haben wir nach der Pause gegen den Wind gespielt. Aus meiner Sicht war dieser Sieg verdient, da die Gocher vor allem im zweiten Durchgang kaum zu einer Möglichkeit gekommen sind. Ich bin mit meinen Jungs absolut zufrieden“, betonte Weiß, der nach bisher durchweg sieglosen Begegnungen nach dem Jahreswechsel den ersten Erfolg feiern durfte. „Das war genau die richtige Antwort. Vor allem kämpferisch konnten wir überzeugen“, freute sich der Linienchef der Ratinger.
Auf der anderen Seite musste auch von Kuszkowski anerkennen, dass die Gäste eine bessere Vorstellung abgegeben haben als seine eigene Truppe: „Ratingen war diesen Tick stärker. Das liegt aber auch daran, dass dieses Team besser im Rhythmus ist als meine Mannschaft. Für uns war es das erste Spiel. Im physischen Bereich hat sich das schon bemerkbar gemacht.“
Dennoch wollte er über seine Spieler keine Lanze brechen: „Ich kann ihnen keinen Vorwurf machen, schließlich war es unsere erste Begegnung nach der Winterpause.“ Für die Ratinger war der Sieg mit Blick auf die Tabelle Gold wert, denn durch die 0:1-Niederlage des Spitzenreiters VfB Homberg bei der Zweitvertretung vom WSV Borussia ist 04/19 bis auf einen Zähler an die Duisburger herangerückt. „Für uns war es aber viel wichtiger, dass wir endlich wieder einen Dreier einfahren konnten“, strahlte Weiß, der aber schon wieder darauf hinwies, dass keine lange Verschnaufpause bleibt: „Am Mittwoch geht es schon wieder weiter.“ Dann kommt es zum Spitzenspiel gegen Homberg.