Denn angesichts der angespannten finanziellen Lage beim Westfalenligisten Gütersloh bekamen die Verantwortlichen des SCW offenbar "kalte Füße". "Im ersten Vorgespräch hatten sich die Vereine als grundlegende Bedingung für weitere Gespräche dahingehend verständigt, ohne Verbindlichkeiten in eine Fusion einzutreten. Diese Zusage wurde seitens des FC Gütersloh am Donnerstagabend zurückgezogen. Ohne diese Zusage entfällt aus Sicht des SC Wiedenbrück 2000 die Basis für weitere Verhandlungen", ließ der NRW-Ligist in einer Pressemitteilung verlauten.
Der Korb aus Wiedenbrück zeigte im rund zehn Kilometer entfernten Gütersloh große Wirkung. Am Wochenende gab der bisherige FC-Vorsitzende Udo Böning seinen sofortigen Rücktritt bekannt. Auf der Internetseite des im Jahre 2000 neu gegründeten Klubs ließ Böning verlauten, er wolle sich nicht länger "zum Spielball des SC Wiedenbrück 2000, einzelner Redakteure der Presse oder andere Personen machen".
Bei den bisherigen Fusionsgesprächen gab es offenbar Missverständnisse, wie die ernst die Situation in Gütersloh nun wirklich ist. Zumindest kann man Bönings Aussage so deuten: "Wir haben zu keinem Zeitpunkt irgendjemandem gegenüber ausgesprochen, dass der FC Gütersloh 2000 e.V. zum Ende der Saison evtl. schuldenfrei ist. Dieses wäre auch vermessen. Richtig ist unsere Aussage, dass wir alles daran setzten werden ein zu erwartendes Liquiditätsproblem durch übernommene Altlasten und einer Steuerprüfung zu lösen. Dieses muss aber auch getan werden, vollkommen unabhängig ob Fusionsgespräche geführt wurden."
Genau diese Frage kann aber nun zu den Akten gelegt werden. Der für Mittwoch angesetzte Informationsabend, bei dem die Mitglieder beider Vereine in die Fusionsplanungen miteinbezogen werden sollten, fällt aus.