"Der Ball war ganz klar drin und ist durch das Loch im Tornetz wieder auf die Tartanbahn gerollt“, schimpft Thomas Falkowski. Der Abwehrchef der Erkenschwicker ist auch fünf Tage nach dem Knaller noch angefressen, weil Schiedsrichter Dimitrios Gavrilas den regulären Treffer nicht anerkannt hat. „So etwas muss er sehen“, faucht Falkowski. „Und wenn er das schon nicht mitbekommt, muss es wenigstens sein Assistent erkennen.“ Doch auch Linienrichter Thomas Trinczek hat nichts mitbekommen.
Aber der 26-Jährige will nicht weiter nachkarten, sondern streicht den positiven Aspekt des Skandal-Spiels heraus. „Wir haben mit zehn Mann noch einen Punkt geholt. Einsatz und Kampf waren einfach klasse.“ Und weil die Konkurrenz aus Wanne, Oestrich oder Dortmund in schöner Regelmäßigkeit Federn lässt, reicht der Zähler aus, um die Tabellenführung gegen den schärfsten und einzigen Verfolger aus Erndtebrück zu verteidigen. „Wir sind weiter oben und wollen auch über die Pause Erster sein“, lässt „Falke“ keinen Zweifel daran aufkommen, wer Herbstmeister werden wird.
Schließlich haben die Schwarz-Roten nach Olpe (38 Tore) die zweitbeste Offensive (33) und nach Erndtebrück, Olpe (je 15) sowie Dröschede (16) mit nur 17 Gegentreffern auch noch die drittsicherste Defensive. „Die Mannschaft funktioniert, weil wir uns alle gut verstehen“, hat der ehemalige Bochumer einen „neuen Geist am Stimberg“ ausgemacht. „Seit der Abwendung der Insolvenz und dem Wechsel im Vorstand läuft alles in geordneten Bahnen. Wir bekommen zwar nicht viel Geld, das aber pünktlich. Und das ist in den Zeiten der Krise ganz sicher außergewöhnlich.“
Außergewöhnlich ist auch, dass die junge Elf von Coach Jürgen Wielert unbeeindruckt vorne weg marschiert. Seit dem vierten Spieltag verteidigen die Erkenschwicker souverän die Pole Position. Klar, dass die Fans mittlerweile vom Aufstieg des Traditions-Vereins in die NRW-Liga träumen. „Warum sollten wir das nicht schaffen?“, fragt Falkowski. „Wenn sich die Chance bietet, werden wir sie nutzen.“ Und spätestens zur Meisterschaft wird dann auch der Ärger verflogen sein.