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Schalke II: Ausnahmezustand bei der Reserve
Traufetter bedient Kuranyi

Schalke II: Ausnahmezustand bei der Reserve
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Die wenigen Zuschauer staunten nicht schlecht, als sie am Dienstag das Gelsenkirchener Parkstadion aufsuchten.

Mit Kevin Kuranyi und sechs weiteren Profis aus dem Bundesliga-Kader von Cheftrainer Fred Rutten lief die zweite Schalke Mannschaft gegen den Bonner SC auf. Ein Ausnahmezustand, der sich im Verlauf der restlichen Rückserie sicher nicht wiederholen wird. Denn Kuranyi, Orlando Engelaar, Christian Pander und Co. sollten in der Reserve Spielpraxis sammeln, da sie in der Vorbereitung viele Einheiten verpasst hatten.

So wurde der 3:1-Sieg gegen den Tabellenzweiten aus der NRW-Liga zum Muster ohne Wert. Aus der vermeintlich ersten Elf, die Markus Högner am übernächsten Samstag gegen Rot-Weiss Essen in die Arena schicken wird, waren gerade einmal vier bis fünf Spieler am Ball.

So spielte Schalke II gegen Bonn: Schalke: Tapalovic (46. Can) – Latza, Zambrano, Kraska (46. Thamm), Pander – Jones, Grossmüller (46. Tumanan), Engelaar – Sanchez, Erwig (46. Traufetter), Kuranyi Tore: 0:1 Addai (17.), 1:1 Kuranyi (19.), 2:1 Sanchez (59.), 3:1 Kuranyi (65.)

Auch mit Danny Latza, der neben dem Doppeltorschützen Kuranyi über die gesamten 90 Minuten positiv auffiel, kann der S04-II-Coach künftig wohl kaum noch planen. „Er hat richtig malocht und gute Impulse nach vorne gesetzt“, lobte Högner den Youngster, der möglicherweise am Samstag in der Bundesliga debütieren wird.

Nur eine Halbzeit lang war Björn Traufetter am Ball. Und kann nun seinen Freunden erzählen, er hat Vicente Sanchez und Kuranyi zwei Tore aufgelegt. Erst bereitete er mit seinem Steilpass auf den Uruguayer das 2:1 vor und bediente schließlich nach einem Pass von Jermaine Jones den freistehenden Kuranyi zum 3:1. „Es hat Spaß gemacht, mit solchen Leuten auf dem Feld zu stehen. Das Tempo ist schon höher als sonst bei uns“, nickt Traufetter.

Seinen Wechsel aus dem beschaulichen Hamm-Rhynern, wo er in der Verbandsliga mit 31 Treffern der absolute Goalgetter war, nach Schalke hat er noch keine Sekunde bereut. „Wenn man solch eine Chance bekommt, dann muss man zugreifen. Ich bin mit meinen Einsatzzeiten sehr zufrieden, damit hätte ich vorher nicht gerechnet. Nur meine Verletzung zu Beginn der Saison, ein Riss im Außenmeniskus, hat mich ein wenig zurückgeworfen“, erzählt der 23-Jährige.

Um sich zunächst ganz auf den Fußball zu konzentrieren, hat Traufetter nach der Ende des Jahres abgeschlossenen Ausbildung zum Bankkaufmann eine berufliche Auszeit eingelegt. Das findet auch bei Freundin Christina und Söhnchen Philipp breite Zustimmung, denn der Papa ist seit einigen Wochen öfters zu Hause.

Das steht im ländlichen Erwitte bei Lippstadt, ein Umzug ins Revier kam für den jungen Familienvater nicht in Frage. Die täglich 110 Kilometer pro einfach Strecke nimmt er daher in Kauf. Eine Fahrgemeinschaft gibt es nicht, die Mitspieler wohnen meist in Gelsenkirchen oder Umgebung.

Da sein Vertrag bis 2010 läuft, hat Traufetter noch genügend Zeit, seine sportliche Zukunft in Ruhe zu planen. „Wenn man zu einem großen Verein wie Schalke kommt, träumt fast jeder von der Bundesliga und der Arena. Ich sehe das realistisch, denn ich weiß schließlich, wo ich herkomme“, betont der bisher dreifache Torschütze in der Regionalliga.

Nach dem gelungenen Sprung von der sechsten in die vierte Klasse darf es aber weiter nach oben gehen. Wer so mit Kuranyi harmoniert, kann etwas werden.

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