Als der Zweitligist FC Schalke 04 in der Saisonvorbereitung seinen Stürmer Marvin Pieringer an den 1. FC Heidenheim verkauft hat, erklärte S04-Sportdirektor André Hechelmann, dass man sich auf dieser Position gut aufgestellt sehe und keinen Ersatz holen werde.
Nachvollziehbar, denn schließlich stehen Trainer Thomas Reis mit Simon Terodde und Sebastian Polter zwei Hochkaräter für die Mittelstürmerposition für das Ziel Wiederaufsteg zur Verfügung. Dazu komme ja noch Nachwuchshoffnung Keke Topp.
Doch für den 19-Jährigen reicht es wohl vorerst noch nicht für einen Platz im Kader der Königsblauen. Beim letzten Testspiel gegen den FC Twente (2:2) war er gar nicht mehr dabei. Dafür spielte der U19-Nationalspieler mit der U23 des S04 am Samstagmittag bei Kickers Ofenbach (2:2).
Und dabei wird es wohl auch erstmal bleiben, so lange sich keiner der beiden Leitwölfe verletzt. Im Rahmen der Saisoneröffnung des FC Schalke 04 erklärte der 19-Jährige, dass es wichtig für ihn sei, Spielpraxis zu erhalten.
In Richtung der Besucher lobte er: "Es ist sehr schön, dass auch bei so schlechtem Wetter so viele Fans gekommen sind. Das gibt uns nochmal einen Push", lobte er die 50.000 S04-Anhänger, die trotz Dauerregens am Sonntag auf das Arena-Gelände gekommen waren.
"Es ist von vornherein so kommuniziert, dass ich auch in der U23 spielen werde", sagte Topp. "Natürlich werde ich oben trainieren, aber wenn es besser für mich ist, in der U23 zu spielen, spiele ich dort, um mir Spielpraxis zu holen."
Allein im Training könne er aber sehr viel von Terodde und Polter, mit denen er gut klar komme, lernen. Gerade mit dem Schalker Kapitän Terodde sei er im ständigen Austausch. "Er ist sehr wichtig für meine Entwicklung. Ich kann sehr viel von ihm lernen. Wir verstehen uns aber auch außerhalb des Fußballs gut", sagte Topp. Es sei für ihn ein großer Vorteil, solche Spieler im Team zu haben.
Ich möchte mich bestmöglich zeigen und mich weiterentwickeln und dann schauen, was mit der Zeit kommt
Keke Topp
Bereits vor zwei Jahren hatte er einmal beim FC St. Pauli Zweitligaluft schnuppern dürfen. Wann er zu seinem zweiten Einsatz in der 2. Liga kommt, könne er nur durch Leistung beeinflussen. "Ich möchte bestmöglich von allen Spielern lernen. Ich möchte mich bestmöglich zeigen und mich weiterentwickeln und dann schauen, was mit der Zeit kommt", sagte Topp, der vom SV Werder Bremen zur U19 in die Knappenschmiede gewechselt war.
Er wolle sich auch zeitlich nicht unter Druck setzen lassen und habe sich keine bestimmte Zahl von Einsätzen als Ziel gesetzt. "Das kann man schwierig sagen. Da gibt es keine Zahl, die in meinem Kopf ist. Am Ende der Saison möchte ich mich bestmöglich entwickelt haben, das ist mir wichtiger."
Vorerst wird er also überwiegend in der U23 in der Regionalliga West zum Einsatz kommen. Aber auch da kann er im Spiel von einem ausgebufften Stürmer lernen. Schließlich spielt er dort neben Pierre-Michel Lasogga.