Der Druck lastete am Mittwochabend einzig und allein auf den Schultern von Jonas Hildebrandt. In der Nachspielzeit bekam Energie Cottbus beim Auswärtsspiel in Viktoria Berlin einen Elfmeter zugesprochen, nachdem Malcom Badu im Viktoria-Strafraum gefoult wurde.
Die Ausgangslage war beim Stand von 1:1 klar: Wenn Hildebrandt trifft, dann würde Cottbus Tabellenplatz eins erklimmen. So sollte es dann auch kommen. Der Innenverteidiger verwandelte den Strafstoß souverän und sorgte durch den Treffer zum 2:1-Endstand für Ekstase im Gäste-Block.
Für den gebürtigen Frankfurter Hildebrandt war es bereits sein fünftes Saisontor – eine stolze Quote für einen Abwehrspieler. Damit ist er hinter Nicolas Wähling und Eric Hottmann der drittbeste Torschütze seines Teams.
Durch den dritten Auswärtssieg in Serie kletterte der frühere Bundesligist auf die Spitzenposition der Regionalliga Nordost und hat nun – punktgleich mit Rot-Weiß Erfurt – die Meisterschaft in der eigenen Hand.
Cottbus träumt von der Rückkehr in den Profifußball
Am 13. Mai kommt es in Cottbus zum Gipfeltreffen der beiden Top-Mannschaften. Der Meister aus dem Nordosten muss sich am Ende der Saison in zwei Aufstiegsspielen gegen den Tabellenersten der Regionalliga Bayern um ein Drittliga-Ticket balgen.
2019 stieg der FCE in die Regionalliga Nordost ab. Damals wie heute auf der Bank der Lausitzer: Claus-Dieter Wollitz. Der 57-Jährige ist bereits in seiner dritten Amtszeit Coach des Klubs (2009-2011, 2016-2019, seit 2021). Im Sommer 2023 möchte Wollitz, der von 1987 bis 1988 als Spieler für Schalke 04 aktiv war, die Rückkehr in den Profifußball feiern.
Bei dieser Mission wird "Pele" Wollitz auch weiterhin auf seinen Leistungsträger Jonas Hildebrandt bauen. Der 26-Jährige ist unumstrittener Stammspieler und stand in 22 Partien von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Platz. 2021 wechselte Hildebrandt von Rot-Weiss Essen zu seinem alten Jugendverein Energie Cottbus, nachdem er für RWE in eineinhalb Jahren 22 Pflichtspiele bestritten hatte.
Seinen größten Auftritt an der Hafenstraße hatte er beim Sensationssieg im DFB-Pokal-Achtelfinale über Bayer 04 Leverkusen (2:1 n.V.). Dort wurde er in der 62. Minute eingewechselt und siegte mit dem Außenseiter in der Verlängerung.