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Regionalliga-Hammer!
Der 1. FC Kaan-Marienborn zieht sich freiwillig in die Kreisliga zurück

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Regionalliga-Hammer: Der 1. FC Kaan-Marienborn zieht sich freiwillig in die Kreisliga zurück
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Das ist ein Hammer! Der aktuelle Tabellen-Vierte der Regionalliga West, der 1. FC Kaan-Marienborn, zieht seine Mannschaft freiwillig in die Kreisliga zurück.

Noch in dieser Woche hatte Hajo Sommers, Präsident von Rot-Weiß Oberhausen, den Aufsteiger 1. FC Kaan-Marienborn harsch kritisiert.

Gegenüber RevierSport sagte Sommers: "Denen war das alles egal. Sowohl bei den Klos oder den Presseplätzen. Die spielen aber trotzdem in der Liga mit - und das auch gut, weil sie die ganze Kohle in den Kader stecken und nicht in die Infrastruktur. Darüber haben wir uns auch beschwert."

Gemeint sind hier die Auflagen des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV). Diese werden zur neuen Saison noch einmal verschärft. Zu viel des Guten für den 1. FC Kaan-Marienborn.

Der am Donnerstagabend - 23. März 2023 - in einer Mitteilung erklärte, dass der Verein demnächst freiwillig auf die 4. Liga verzichten wird.

1. FC Kaan-Marienborn: Von der Regionalliga in die Kreisliga C!

"Wegen der unlösbaren Hürde, vor den die stark verschärften Regionalliga-Lizenzauflagen des WDFV den 1. FC Kaan-Marienborn stellen, geht der Verein aus dem Breitenbachtal einen ganz schweren Schritt und zieht seine Regionalliga-Mannschaft nach der Saison vollständig vom Spielbetrieb zurück", heißt es in der Pressemitteilung der Siegener. Das heißt: Die zweite Mannschaft, die in der Kreisliga C spielt, wird dann zur 1. Seniorenmannschaft des 1. FC Kaan-Marienborn. Was ein Absturz: Von der Regionalliga West in die Kreisliga C!

Die Beschränkung auf eine einzige Spielstätte, das Wegfallen eines Ausfallstadions und die bittere Erkenntnis, dass die Mindestanforderungen für die Regionalliga-Lizenz im Breitenbachtal auch nach Experteneinschätzung nicht erreicht werden können, bewogen die Entscheidungsträger des 2007 gegründeten Fußballvereins zu dem drastischen Schritt.

Man hat das Gefühl, da gibt es eine elitäre Gruppe, die will unter sich sein. Unsere sportlichen Erfolge in diesem Jahr haben dann den ein oder anderen anscheinend aufgeschreckt.

Florian Leipold

"Es war für uns eine ganz schwere und sehr traurige, aber am Ende leider alternativlose Entscheidung. Der Westdeutsche Fußballverband hat uns mit der extremen und sehr plötzlichen Verschärfung der Lizenzauflagen die Grundlage genommen, um weiterhin in der Herkules Arena spielen zu dürfen. Kaan-Marienborn war und ist unsere fußballerische Heimat, mit der wir uns alle verbunden fühlen, in der wir unfassbare Erfolge erarbeitet und gefeiert haben. Auch der Großteil unserer Zuschauer stammt von hier. Wir konnten unsere sportliche Heimat nicht aufgeben", erläutert der 1. Vorsitzende Florian Leipold die ersten Beweggründe.

Auch ein Umzug ins Leimbachstadion, der Heimat der Sportfreunde Siegen, wurde intern geprüft und diskutiert, schließlich aber unter Bezug auf die eigene sportliche Wirkungsstätte wieder verworfen. Der Umzug ins Leimbachstadion wäre mit erheblichen Zusatzkosten verbunden gewesen, da die Kosten für die Herkules Arena (Finanzierungskosten, Unterhalt) unverändert weiterlaufen würden. Zudem überwiegen auch die Zweifel, ob bei einer gemeinsamen Nutzung mit den Sportfreunden Siegen der Naturrasenplatz ein wöchentlich stattfindendes Heimspiel übersteht oder ständige Spielabsagen die Folge wären.

Nachdem die Möglichkeiten in Gesprächen mit der Stadt Siegen, der Polizei Siegen-Wittgenstein sowie dem Nachbarn Sportfreunde Siegen ausgelotet wurden, fällte die Vereinsführung auch nach Rücksprache mit den Hauptsponsoren gemeinsam schweren Herzens die Entscheidung zum vollständigen Rückzug aus dem Spielbetrieb. Betonen möchte der Vorstand jedoch, dass die drei genannten Parteien alle kompromissbereit waren und die Entscheidung zum Rückzug nicht beeinflusst haben.

"Wir müssen leider erkennen, dass Vereine wie der 1. FC Kaan-Marienborn in der Regionalliga nicht mehr erwünscht sind. Unser Fokus war es, die vorhandenen Mittel in den sportlichen Erfolg zu investieren und nicht in VIP-Plätze. Leider ist der Gegenwind zu einer solchen Strategie schon im Laufe der aktuellen Saison stärker geworden. Am Ende ist es ein Kampf mit Windmühlen, den wir nicht mehr kämpfen können. In der Saison 2024/2025 sind überdachte Sitzplätze Pflicht. Spätestens dann wäre das Thema Regionalliga in der Herkules Arena vorbei. Warum eine Tribünenüberdachung wichtiger ist als ansehnlicher Fußball auf dem Platz, dass müssen andere erklären", so Leipold enttäuscht.

Leipold weiter: "Man hat das Gefühl, da gibt es eine elitäre Gruppe, die will unter sich sein. Unsere sportlichen Erfolge in diesem Jahr haben dann den ein oder anderen anscheinend aufgeschreckt."

Im Rahmen des Projektes "Siegerländer Weg" hat der Verein seit seiner Gründung versucht, zusammen mit seinen Sponsoren die Themenfelder Ausbildung, Beruf und Fußball miteinander zu verbinden. Trotz vieler positiver Beispiele von Spielern, die über den "Siegerländer Weg" den Weg ins Berufsleben gefunden haben und dem zusätzlichen sportlichen Erfolg des Vereins, bedeutet die Abmeldung der 1. Mannschaft nun auch, dass das Projekt "Siegerländer Weg" beendet wird. Auch hier muss das Fazit gezogen werden, dass ein solches Konzept in der Regionalliga nicht durchführbar ist. Leipold blickt nach der Entscheidung nicht nur mit Enttäuschung, sondern auch mit Dankbarkeit auf die letzten Jahre zurück.

"Das war nach 15 Jahren eine ganz schwere Entscheidung, aber wir können stolz auf unsere sportlichen Erfolgsjahre sein. Bedanken möchte ich mich im Namen des Vorstands ganz herzlich bei allen Werbepartnern, die uns in all den Jahren großartig unterstützt haben. Großen Respekt und unseren herzlichen Dank richte ich auch an alle ehrenamtlichen Helfenden, die uns durch die letzten Jahre getragen haben. Bei allen Zuschauern und Fans möchten wir uns von ganzem Herzen für die Unterstützung in den letzten Jahren bedanken. Wir sind es allen schuldig, bis zum letzten Spieltag weiter unsere beste Leistung zu zeigen und uns mit einem hervorragenden Endresultat aus der Regionalliga zu verabschieden", sagt der enttäuschte erste Vorsitzende.

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