Rot Weiss Ahlen und Andreas Zimmermann gehen ab sofort getrennte Wege.
Der 52-jährige Fußballlehrer, der erst im März 2022 seinen Vertrag bis zum 30. Juni 2025 verlängerte hatte, zeigte sich von der Freistellung sehr überrascht und sogar persönlich getroffen, wie er im RevierSport-Interview verrät.
Andreas Zimmermann, wie ist es aktuell um Ihre Gemütslage bestellt?
Die Freistellung kommt sehr überraschend - allen voran, was den Zeitpunkt dieser Entscheidung gegen mich angeht. Es ist klar, dass es zuletzt nicht gut gelaufen ist. Aber solche Phasen hatten wir immer und wir sind immer aus diesen Negativläufen auch herausgekommen. Aber der Verein hat eben so entschieden. Es gilt damit professionell umzugehen.
Was hat am Ende gegen Sie gesprochen - was glauben Sie?
Ich glaube einfach, dass manche Leute im Verein die Geduld verloren haben. Denn ich weiß, was die Mannschaft kann, was ich kann. Ich habe das Team einst mit sechs Punkten übernommen und wir haben den Klassenerhalt geschafft. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass uns das auch in dieser Saison gelungen wäre. Ich habe auf jeden Fall alles rausgehauen, immer Vollgas gegeben und die Jungs motiviert. Ich kann mir nichts vorwerfen.
Hat Sie das Aus auch persönlich getroffen? Sie waren ja in Ahlen mehr als nur ein Trainer.
Ja, ich habe mich auch um andere Dinge gekümmert. Aber damit will ich auch nicht hofieren. Ich habe das alles gerne gemacht, mein Herzblut da gelassen. Deshalb tut es auch umso mehr weh. Das gebe ich zu. Wir haben einen Weg eingeschlagen, der eigentlich erst am Anfang ist. Wir wollten noch lange zusammenarbeiten. Trotzdem bin ich auch ein bisschen stolz, dass ich nach Joachim Krug, und das war 1996, der Ahlener Trainer mit der zweitlängsten Amtszeit bin.
Was für eine Mannschaft übergeben Sie Ihrem Nachfolger, der noch nicht bekannt ist?
Eine topfitte Mannschaft! Klar, es gab auch einige verletzte Spieler wie Kevin Kahlert. Die Jungs müssen da einiges aufholen. Die Jungs können alle Fußballspielen, sie werden es schon schaffen. Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft schon am Freitag gegen Fortuna Köln einen Dreier einfahren wird - unabhängig davon, wer an der Seitenlinie steht.
Wie planen Sie Ihre Zukunft?
Erst einmal muss ich das alles sacken lassen. Dann habe ich ja noch Vertrag bis Sommer 2025. Aber ab Januar bin ich wieder gesprächsbereit. Denn ich bin auch topfit und voller Tatendrang. Ich brauche das Tagesgeschäft und hoffe, dass sich schon bald eine neue Tür öffnet. An dieser Stelle möchte ich mich auch noch einmal bei Joachim Krug für die vertrauensvolle Zusammenarbeit bedanken. Auch den Fans gebührt ein Dank - es hat mit ihnen viel Spaß gemacht. Und mein Dank geht für die gute Zusammenarbeit auch an meine Co-Trainer Christopher Nilius und Adriano Ciallella, die auch freigestellt wurden, sowie Torwartcoach Rene Grabowski, der seine Arbeit weiter machen darf.