In der 9. Minute war es soweit: Marc Lorenz, Kapitän des SC Preußen Münster, legte sich den Ball zurecht, trat an und zirkelte den Ball aus etwa 20 Metern Entfernung ins linke Kreuzeck. Es war das 1:0 für den SC Preußen Münster im Spiel gegen Fortuna Düsseldorf II. 6:1 hieß es am Ende. Und obendrein: Tabellenführung.
Der SCP dominierte die Fortuna in der ersten Halbzeit nach Belieben. Häufigstes Stilmittel an diesem Nachmittag: Flanken. Rechts kamen sie von Henok Teklab, links von Marc Lorenz. „Wir haben mit zwei Stürmern gespielt, die sehr gut harmonieren“, erklärte Lorenz die Herangehensweise. Der Plan ging auf: beide Stürmer trafen doppelt.
Taktisch interessant war neben der Doppelspitze auch die Dreierkette, aus der heraus der SCP – wie zuletzt gegen den 1. FC Düren – agierte: „Wir haben den Aufbau ein wenig anders gestaltet und sind auch einen Tick früher drauf gegangen“, analysierte Lorenz und fügte hinzu: „Ich glaube, dass das System gar nicht das Entscheidende ist. Wenn wir aktiv sind, dann können wir frühe Bälle gewinnen und zu vielen Chancen kommen. Wir müssen einfach aktiv sein! Und dann haben wir die Qualität, die Dinger reinzumachen“, erklärte der 34-Jährige.
Marc Lorenz: "Wir müssen aktiv sein!"
Aktiv zu sein und früh den Ball zu gewinnen – das sind die Attribute, die den SCP nach Kapitän Lorenz derzeit stark machen. „Wir haben sehr dominanten und schönen Fußball gespielt. Das macht dann auch richtig Spaß“, freute sich der Außenbahnspieler, sagte angesichts der wiedererlangten Tabellenführung aber auch: „Wir dürfen uns nicht ausruhen, nur weil wir sechs Tore geschossen haben. Bei Düsseldorf lief heute nicht so viel zusammen. Man muss das alles einordnen.“
Die Führungsrolle ist Lorenz anzumerken. Nach drei Spielzeiten in der 2. Liga für den Karlsruher SC, war der gebürtige Münsteraner vor der laufenden Saison an seine alte Wirkungsstätte zurückgekehrt. Bereits von 2009 bis 2011 kickte der Außenspieler beim SCP. Damals ebenfalls in der Regionalliga. Im kommenden Jahr mal für den SCP in der dritten Liga zu kicken – dagegen hätte Lorenz sicherlich nichts einzuwenden.