Es war ein Krimi auf dem Rasen – und im Anschluss gab es einen weiteren. Im Achtelfinale des Niederrheinpokals tat sich Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen beim Oberligisten KFC Uerdingen enorm schwer. Die Elf von Mike Terranova drehte in Krefeld ein 0:1 in ein 2:1, kassierte aber kurz vor Ende den Ausgleich, ging in die Verlängerung. Am Ende stand vor 2.500 Zuschauern in der ausverkauften Grotenburg ein hart erkämpftes 2:0 nach Elfmeterschießen, weil RWO-Torwart Daniel Davari drei Elfmeter parierte. Tanju Öztürk und Nils Winter trafen für Oberhausen.
Was danach passierte, war weniger schön: Nach dem Spielende kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen rivalisierender Zuschauer. „Bereits zu Beginn der zweiten Halbzeit kam es zu Handgreiflichkeiten. Oberhausener Fans gelang es, sich Zugang zum Block der Krefelder Fans zu verschaffen. Dort versuchten sie, eine Fahne zu stehlen“, berichtete das Polizeipräsidium Krefeld.
Die Fahnenklauer sollen sich laut KFC-Angaben als Oberhausener Fan-Betreuungs-Fotografen akkreditiert haben, gelangten so überhaupt erst in den KFC-Block. Polizeikräfte konnten die beiden Gruppen unter Einsatz von Pfefferspray trennen. Versuchter Fahnenklau als Auslöser
Doch die Angelegenheit war damit nicht erledigt. Unmittelbar nach Ende der Partie versuchte ein Teil der Krefelder Fans, das Spielfeld zu stürmen. „Durch das rasche Eingreifen von Polizei und Sicherheitsdienst konnten sie auf die Tribüne zurückgedrängt werden“, berichtet das Krefelder Polizeipräsidium.
Als die Oberhausener Fans zu ihren Bussen gingen, versuchten teils vermummte Krefelder Gewalttäter, zu diesen vorzudringen. Hier wurde es richtig ruppig: Die Polizei setzte neben Schlagstöcken auch Pfefferspray ein - und Polizeihunde. Die Fanlager konnten getrennt werden – und einige behalten als Erinnerung wohl eine Narbe. Drei der Randalierer wurden von den Einsatzhunden gebissen. Es gab eine Strafanzeige wegen „besonders schweren Falls des Landfriedensbruchs“.
Auch zwei Polizisten verletzten sich, allerdings ohne Fremdeinwirkung. Einer knickte um, einer wurde selbst vom Pfefferspray getroffen.
Festnahmen gab es keine, die Beamten waren laut Präsidium zu sehr damit beschäftigt, weitere Auseinandersetzungen zu verhindern. Durch Videoaufnahmen sollen Täter in den nächsten Tagen aber ermittelt werden.