Trainer Thorsten Nehrbauer vom 1. FC Kaan-Marienborn konnte dank eines spät erzielten Treffers von Julian Schauerte den ersten Regionalliga-Zähler seit einem Monat einfahren. Wenig überraschend war der 44-jährige Aufstiegstrainer nach der Partie beim Top-Favoriten Preußen Münster (1:1) voll des Lobes für seine Mannschaft.
„Wir haben das gemacht, was wir uns vorgenommen haben und uns den einen Punkt hart erkämpft“, erklärte Nehrbauer. Zugleich erwies er sich als ehrlicher Sportsmann und gab zu: „Vielleicht war es nicht ganz verdient, muss man so sehen all in all.“
Ausgerechnet Ex-Preuße Schauerte gleicht aus
In der Tat strahlte Kaan-Marienborn auf dem tiefen Münsteraner Rasen nur selten Gefahr aus, während die Hildmann-Elf zahlreiche Eckstöße und den einen oder anderen Hochkaräter ungenutzt ließ. Anders als Nehrbauer konnte der Münster-Coach mit dem einen Punkt also nicht wirklich zufrieden sein.
„Wir haben uns für den hohen Aufwand mit nur einem Tor belohnt“, ärgerte sich Sascha Hildmann nach Spielschluss über die magere Torausbeute. Zu allem Überfluss musste er schließlich noch das Schauerte-Gegentor aus dem sprichwörtlichen Nichts beklagen: „Wie der Fußball so ist, sitzt der erste Abschluss.“
Schauerte beendet Kaan-Marienborns „Krise“
„Wir haben wenig bis gar nichts zugelassen“, stellte auch SCP-Rückkehrer Dennis Grote fest. Umso größer war der Frust beim schwarz-weiß-grünen Tross, der bis zur 86. Spielminute wie der sichere Sieger ausgesehen hatte – bis eben Ex-Preuße Julian Schauerte zum Spielverderber wurde. „Die Enttäuschung ist da“, gab Innenverteidiger Alexander Hahn wenige Minuten nach Abpfiff zu Protokoll. Und für Mittelfeldmann Nicolai Remberg fühlte sich das Remis gegen Kaan-Marienborn „zu 100 Prozent“ wie eine Niederlage an.
Wie unterschiedlich die Gemütslage bei den beiden Regionalliga-Klubs nach dem 1:1-Remis aussah, fasste das abschließende Resümee von Marienborns Nehrbauer perfekt zusammen: „Wie der Fußball so ist, haben wir den Ausgleich in einer Münsteraner Druckphase erzielt. Die kleine Krise, wenn man als Aufsteiger von Krise sprechen darf, haben wir beendet“ – ganz zum Leidwesen der Adlerträger.