Es war im wahrsten Sinne des Wortes ein dunkler Tag für den SC Preußen Münster. Eine 4:5-Niederlage im Elfmeterschießen beim Spitzenreiter der Westfalenliga I Spielvereinigung Erkenschwick besiegelte das diesjährige Westfalenpokal-Aus der Adlerträger. Dass die Partie, trotz erschwerter Bedingungen, überhaupt angepfiffen wurde, war für Cheftrainer Sascha Hildmann „unbegreiflich“.
Im Stimberg-Stadion wurden im Vorfeld mobile Flutlichtanlagen rund um das Spielfeld installiert, damit der Traditions-Kracher in Oer-Erkenschwick steigen konnte. Als die Dämmerung jedoch anbrach, wurde deutlich, dass diese nur eine spärliche Helligkeit erzeugten. SCP-Coach Hildmann erkannte das Problem und habe „lange Zeit mit dem Schiedsrichter gesprochen“, konnte das Gespann allerdings nicht umstimmen.
Tappen im Dunkeln - 90 besondere Minuten
Die unzureichende Beleuchtung hatte dann sichtlich Auswirkungen auf das Spielgeschehen. Zahlreiche Ballverluste, Stockfehler im Aufbauspiel - Begriffe, die bei den Preußen in dieser Saison eigentlich eher Fremdwörter sind. Hildmann fassungslos: „Die Spieler haben den Ball teilweise gar nicht gesehen, konnten immer nur reagieren. Das hat schon ganz schön Geschmack, so ein Spiel anzupfeifen bei dem Licht. Das war eine harte Nummer. Deshalb finde ich es auch ein bisschen schade, dass unter solchen Umständen gespielt wurde. Ich weiß nicht, ob man da noch Einspruch einlegen kann.“
Auch den 1600 Zuschauern auf den Rängen fiel es teilweise schwer, dem Pokalkick aufmerksam zu folgen. Besondere Umstände, die Hildmann dazu veranlassten, ein derartiges Fußballspiel nicht ernsthaft analysieren zu wollen: „Du musst das Spiel aus der Bewertung rausnehmen. Das soll auch keine Entschuldigung sein, aber der Umstand ist einfach scheiße gewesen. Für die Mannschaft, die viel Ball hat, ist sowas ganz schwer. Letzten Endes sind wir aus dem Pokal geflogen. Das tut weh.“
Zweite Pleite in Folge - Fokus auf die Liga
Unglücksrabe Yassine Bouchama verschoss als einziger Schütze einen Elfmeter, setzte die Kugel an den Pfosten. „Elfmeterschießen ist immer Glückssache“, erkannte Trainer Hildmann. „In diesem Fall ganz besonders.“ Im vergangenen Jahr scheiterten die Münsteraner im Westfalenpokal-Finale, in dieser Spielzeit ist bereits in Runde drei Schluss. Nun liegt der Fokus auf der Regionalliga und der Möglichkeit, sich als Erstplatzierter über diesen Wettbewerb für den DFB-Pokal zu qualifizieren, verriet der 50-Jährige: „Eine Chance, um in den Pokal zu kommen, haben wir noch. Die kennen wir alle und die wollen wir nutzen.“
Nach der zweiten Pleite in Folge bleibt dem Tabellenführer der Regionalliga West nicht viel Zeit zum Trübsal blasen. In zwei Tagen steht bereits die nächste knifflige Aufgabe beim FC Schalke 04 II an. Hildmann wolle, dass „das Pokalspiel keine Spuren hinterlässt“ und richtet den Kopf nach oben: "Das war nicht unser bestes Spiel. Wir müssen versuchen es am Samstag auf Schalke besser zu machen.“