Dass das heimstärkste Team der Liga gegen das Regionalliga-Schlusslicht gute Karten haben dürfte, dürfte nicht sonderlich überraschend sein. Doch dass der Tabellenführer aus Münster schon weit vor der Partie gegen den VfB Homberg vielerorts zum sicheren Sieger auserkoren wurde, machte dem SC Preußen Münster vor 5.361 Zuschauern im Preußenstadion sichtlich zu schaffen. Phasenweise taten sich die Adlerträger gegen den Underdog äußerst schwer: trafen falsche Entscheidungen, spielten vermeidbare Fehlpässe, vergaben Großchancen kläglich. „Automatisch gewinnst du kein Spiel“, schickte Trainer Sascha Hildmann einen Gruß an all jene, die die Preußen vorzeitig zum Sieger erklärt hatten.
Noch wichtiger: Spätestens nach dem zähen 2:0-Sieg gegen die Acar-Elf wusste der Preußen-Trainer, wie die Kontrahenten die verbleibenden acht Partien gegen die schier übermächtigen Adlerträger angehen werden. „Die nächsten Spiele werden nicht einfacher werden“, betonte Hildmann vor dem Restprogramm gegen Bonn, Schalke II, Lippstadt, Fortuna Köln, Rot-Weiß Oberhausen, Uerdingen, Wiedenbrück und die Zweitvertretung des 1. FC Köln. SCP-Kapitän Julian Schauerte bestätigte den Eindruck seines Trainers: „Es kommen bestimmt noch ein paar solcher Spiele.“
Zwischen Selbstkritik und großem Ziel
Auch wenn Münster gegen den VfB sicherlich nicht die beste Leistung der Saison zeigte, waren sich Trainer und Spieler einig, dass es in dieser Partie nur einen Sieger geben konnte. „Verdienter Sieg“, analysierte Schauerte das Geschehen kurz und knapp. Und doch wussten sie durchaus, dass die Partie gegen Homberg einige Schwächen und Unzulänglichkeiten offenbarte. „Bis aufs Ergebnis war das nicht so gut“, zeigte sich etwa Alexander Langlitz selbstkritisch, „wir wollen immer besser spielen.“
Was die Aussage des Routiniers in gewisser Weise zum Ausdruck bringen sollte: In Münster geben sie sich selten mit dem Status quo zufrieden – vielmehr wollen sie für das große Ziel weiterhin hart arbeiten. „Wir alle spielen Fußball, damit wir oben stehen“, betonte der 31-jährige Offensivmann des Tabellenführers. Mittelfeldmotor Dominik Klann hatte für den Saisonendspurt auch einen Plan dafür parat, wie die Adlerträger bis zum Schluss ganz oben stehen könnten: „Wir müssen weiter dran arbeiten, die Fehler abzustellen, um das große Ziel zu erreichen.“