Dennis Grote steht seit wenigen Tagen wieder unter Vertrag. Nach seiner Auflösung bei Rot-Weiss Essen hat er sich bis zum Saisonende dem FC Wacker Innsbruck in der zweiten österreichischen Liga angeschlossen.
Am Samstag (14.30 Uhr) könnte der 35-jährige Mittelfeldspieler beim Kapfenberger SV sein Debüt für Innsbruck feiern. Was er am Sonntag machen wird, verrät er im RevierSport-Interview.
Dennis Grote, wie geht es Ihnen in Innsbruck?
Danke der Nachfrage. Ich bin hier gut angekommen. Es ist eine wunderbare Stadt, die von Bergen umgeben ist. Leider bin ich ohne Familie hier. Aber das war klar. Meine Frau ist Lehrerin und unsere Kinder, die fünf und neun Jahre alt sind, gehen auch in die KiTa beziehungsweise Schule. Die dreieinhalb Monate bin ich hier auf jeden Fall alleine.
Hand aufs Herz: Wussten Sie bei ihrer Vertragsauflösung schon, dass Sie nach Innsbruck wechseln werden?
Das wird mir wahrscheinlich kaum jemand glauben, aber die Wahrheit ist, dass ich am Dienstag, den 1. Februar in Essen aufgelöst habe, am Mittwoch es offiziell gemacht wurde und am Freitag kam dann der Anruf von Wacker-Trainer Michael Oenning. Er ist auch erst am 28. Januar 2022 Trainer in Innsbruck geworden.
Wie haben Sie auf den Anruf reagiert?
Die Idee hat mir schon gefallen. Ich konnte das aber nicht ad hoc so alleine entscheiden. Wir haben uns übers Wochenende mit der Familie beraten. Letztendlich haben wir uns entschlossen, dass ich das für dreieinhalb Monate erst einmal mache.
Wollten Sie eigentlich schon immer mal im Ausland spielen?
Das hat mich schon irgendwo immer gereizt. Aber es stand eigentlich nicht zur Debatte. Ich hatte da keine exotischen Offerten vorliegen.
Bei was für einem Verein spielen Sie jetzt?
Wacker Innsbruck ist ein traditionsreicher Verein, der viel zu lange schon in der zweiten österreichischen Liga spielt. Die Rahmenbedingungen sind super. Das Stadion ist toll und der Klub hat auch eine große Fankultur. Die Mannschaft muss ich noch besser kennenlernen, um sie sportlich richtig einschätzen zu können. Ich freue mich jedenfalls, dass ich hier bin.
Am Samstag steht dann Ihr Pflichtspiel-Debüt an. Und was werden Sie am Sonntag machen?
Ich werde mir Rot-Weiss Essen gegen Preußen Münster im Livestream anschauen oder den RevierSport-Liveticker verfolgen (lacht).
Für wen wird denn Ihr Herz schlagen?
So grundsätzlich bin ich da relativ neutral. Da löst nicht mehr so viel in mir aus. Ich weiß wie das Geschäft funktioniert. Ich war in Münster, in Essen, jetzt bin ich in Innsbruck. Klar, würde ich das meinen ehemaligen Mitspielern gönnen. Ich glaube aber, dass beide Mannschaften das Spiel für sich entscheiden können. Die Unterschiede sind nur gering. Das hat man im Hinspiel schon gesehen. Münster darf auf gar keinen Fall verlieren, sonst wäre es eine Vorentscheidung. Acht Punkte Rückstand sind dann sehr viel. Ich bin selbst gespannt, wie das Spiel ausgeht.
Werden Sie denn ab dem 1. Juli in Münster spielen?
Das war zuletzt gar kein Thema mehr und ist es auch nicht. Ich habe auch nicht geplant, dass ich im Februar nicht mehr für RWE, sondern Innsbruck spiele. Im Fußball kann man nichts planen.