Die Saison war bereits zehn Spieltage alt, als Luca Jensen zum KFC Uerdingen stieß. Dennoch hat sich der Sechser schnell einen Stammplatz sichern können. Nach 45 Minuten beim 0:11 gegen RWE stand der 23-Jährige in den letzten sechs Partien von Anfang an und jeweils über mindestens 88 Minuten auf dem Rasen.
Auch beim 0:1 (0:1) gegen Preußen Münster setzte KFC-Trainer Alexander Voigt über die volle Distanz auf Jensens Dienste. Diesmal allerdings nicht wie gewohnt im defensiven Mittelfeld, sondern in der Innenverteidigung.
„Mir liegt die Innenverteidigung genau so gut wie die Sechs. Der Trainer stellt mich dahin, also versuche ich ein gutes Spiel zu machen und alles reinzulegen, damit das Team nach vorne kommt. Darum geht es im Endeffekt“, erklärte Jensen. Gegen die Münsteraner fehlte dem KFC aber vor allem die Entschlossenheit im Angriff.
Lob für Trainer Voigt
„Wir kriegen früh das Tor, haben uns danach aber stabilisiert. Wir hätten etwas mutiger Spielen müssen in Halbzeit eins. In der zweiten Hälfte sind wir dann rausgekommen und haben das getan. Hinten raus hat es einfach nicht mehr gereicht“, analysierte der Mann aus Kaiserslautern.
In der Halbzeit kam es im Gästeblock zu Ausschreitungen. Dadurch dauerte die Pause etwa eine halbe Stunde an. Die Uerdinger seien dadurch aber nicht aus dem Konzept gebracht worden. „Wir haben das gar nicht richtig mitbekommen. Wir wollten rausgehen, dann wurde uns gesagt, die Polizei ist auf dem Feld. Im Endeffekt musst du im Fokus bleiben und darfst dich nicht von den Begebenheiten kitzeln lassen.“
Der Mann aus der Jugend des 1.FC Kaiserslautern scheint auch unter Voigt ein zentraler Baustein zu sein. Jensen kann nur positiv über die ersten zwei Wochen mit dem neuen Coach sprechen. „Der Trainer macht einen guten Job. Er motiviert uns sehr gut vor dem Spiel und bringt uns heiß auf den Platz. Dann müssen wir im Spiel umsetzen, was der Trainer uns sagt. Da hat er wenig Einfluss. Im Endeffekt müssen wir vorne Tore machen, um zu gewinnen“, nahm Jensen die Mannschaft in die Pflicht.
„Das sind wir den Fans schuldig“
Warum sich der KFC offensiv so unfassbar schwertut, kann sich der 1,88 Meter-Abräumer nicht erklären. „Da fehlen mir auch die Worte. Wir trainieren sehr viele Abschlüsse und Flanken, da gehen die rein. Im Spiel gehen die Bälle aktuell nicht ins Tor. Dann stehst du halt da, kriegst einen Gegentreffer, machst vorne keins und verlierst das Spiel“, verzweifelte Jensen.
Nichtsdestotrotz wollen die Krefelder den Kopf noch lange nicht in den Sand stecken. „Wir versuchen immer noch Gas zu geben. Wir wollen jedes Spiel annehmen, 100 Prozent geben und gewinnen. Das ist unser Anspruch, das müssen wir auf den Platz bringen und das sind wir den Fans und allen Leuten schuldig, die hinter dem KFC stehen“, versprach die Nummer sieben.