Auch wenn der Wuppertaler SV am Freitagabend zumindest für einen Tag die Tabellenführung der Regionalliga West übernehmen konnte, war die Laune nach dem Schlusspfiff des 2:2 beim SV Lippstadt etwas getrübt. Denn nach Toren von Roman Prokoph und Durim Berisha sah der WSV lange Zeit wie der sichere Sieger aus. Selbst in Unterzahl ließ die Mannschaft von Björn Mehnert wenig anbrennen, Lion Schweers hatte kurz nach dem Seitenwechsel Rot gesehen. Doch in der 87. und 93. Minuten schlugen die Lippstädter zweimal eiskalt zurück. Der tragische Mann des Abends war WSV-Keeper Sebastian Patzler, der bei beiden Toren folgenschwer danebengriff.
Auch Wuppertal-Sportchef Stephan Küsters suchte nach dem Spiel nicht lange nach Ausreden. "Patze hat zweimal gepatzt. Aber er hat uns auch schon einige Spiele gerettet", nahm er seinen Schlussmann in Schutz. "Wir haben eine gute Gemeinschaft und müssen ihn jetzt einfach mal in den Arm nehmen. Das passiert. Wenn du als Torwart einen Fehler machst, dann ist es direkt ein Tor. Niemand macht ihm einen Vorwurf. Wir werden wiederkommen"
Blick auf die Tabelle macht Küsters gute Laune
Mit den zwei verlorenen Punkten wollte sich Küsters deshalb auch gar nicht lange aufhalten, sondern viel lieber den Blick auf die Tabelle genießen. "Wir haben einen schöne Punktzahl. Es sieht vernünftig aus, wenn man auf die Tabelle guckt. Das Positive muss man mitnehmen und das ist das Entscheidende. Natürlich bin ich traurig, dass wir nicht die drei Punkte mitgenommen haben, aber ich mache der Mannschaft trotzdem ein Kompliment, wie wir mit zehn Mann gespielt und alles rausgehauen haben."
Der Platzverweis von Innenverteidiger Schweers entstand indes aus einer Rudelbildung heraus. Der Schiedsrichter soll wohl eine Kopfnuss erkannt haben - Küsters konnte dazu nicht viel sagen. "Ich habe es nicht gesehen, da ich auf der anderen Seite gesessen habe."