Wenn zwei sich streiten, freut sich der Wuppertaler SV! Dank eines durch und durch überzeugenden 3:0 (1:0)-Heimsiegs vor 1.084 Zuschauern im Stadion am Zoo gegen die U23 des FC Schalke 04 ist der Wuppertaler SV in das Aufstiegsrennen der Regionalliga West eingestiegen.
Auch, wenn die Verantwortlichen des WSV nach dem Spiel tiefstapelten. Es war schon beeindruckend, wie die Bergischen den kurzfristigen Ausfall von Mittelstürmer Kevin Hagemann, der wegen einer Verletzung am Syndesmoseband in diesem Jahr wohl kein Spiel mehr bestreiten wird, wegsteckten.
Mit Leidenschaft und Willen, einer immensen körperlichen Präsenz und klarem und schnörkellosem Spiel spielten sie die Gäste aus Gelsenkirchen nieder. Das 3:0 durch die Treffer von Semir Saric (7. und 65.) sowie Philip Aboagye (68.) entsprach dem Spielverlauf. Das sah nach dem Spiel auch Schalkes Trainer Torsten Fröhling so. „Wir spielen Klein-Klein und Wuppertal spielt zielstrebig und kommt zu Abschlüssen. Das ist der Fußball, den wir in diesem Jahr noch lernen müssen“, sagte Fröhling nach der Partie. „Wir haben in den letzten vier Auswärtsspielen nicht ein Tor geschossen. Da frage ich mich, wie man da Punkte mitnehmen will.“
Wuppertals Trainer Björn Mehnert war dagegen stolz auf sein Team. In der ersten Halbzeit sei trotz der frühen Führung nach einem Torwartfehler von Michael Zadach noch nicht alles rund gelaufen. „In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht, die Räume besser eng gemacht und am Ende einen verdienten Sieg eingefahren. Ich bin zufrieden. Die Jungs machen mich stolz. Auch wenn ich sehe, wie sie das leben.“ Er sei froh, mit der Mannschaft arbeiten zu dürfen. „Wir sind auf einem guten Weg, aber noch nicht in einer Situation, in der wir uns ausruhen können.“
Ich habe den Jungs vorher gesagt: „Ja, ihr könnt auf die Tabelle gucken. Aber ihr müsst erstmal abliefern. Wenn ihr erfolgreich seid, führt kein Weg daran vorbei, dass ihr Zweiter werdet, egal wie die anderen Teams spielen.“
Björn Mehnert
Ausruhen dürfen sich die Spieler aber zumindest zwei Tage. Mehnert hat seiner Mannschaft, die nun auch tabellarisch im Aufstiegskampf angekommen ist, nach dem Spiel zwei Tage frei gegeben. Dann dürften sie sich auch wieder von der lautstarken Kabinenfeier erholt haben, die aber nichts mit dem tabellarischen Quantensprung zu tun hatte, sondern nach Siegen üblich sei. „Das hat nichts mit dem Ergebnis in Essen zu tun“, winkte Mehnert ab. „Die Jungs feiern ihre Leistung und ihren Weg, sind aber auch gierig und werden ab Dienstag wieder anpacken und neu arbeiten. Der Tabellenplatz zum jetzigen Zeitpunkt interessiert uns nicht.“ Mehnert weiter: „Ich habe den Jungs vorher gesagt: „Ja, ihr könnt auf die Tabelle gucken. Aber ihr müsst erstmal abliefern. Wenn ihr erfolgreich seid, führt kein Weg daran vorbei, dass ihr Zweiter werdet, egal wie die anderen Teams spielen.“
Genauso ist es gekommen. Mit einem Punkt hinter Spitzenreiter Rot-Weiss Essen und einem Zähler Vorsprung auf Rot-Weiß Oberhausen - beide haben ein Spiel weniger ausgetragen - hat sich der WSV in die Spitzengruppe der Regionalliga West vorgearbeitet.