Am 24. Oktober des vergangenen Jahres hatte Luke Hemmerich noch 21 Minuten für die Würzburger Kickers bei der 1:3-Pleite gegen den Hamburger SV gespielt, doch dann wurde es still um den gebürtigen Essener – bis Mittwochabend. Denn für Hemmerich, der insgesamt zwölf Einsätze in der 2. Bundesliga vorweisen kann, ging mit dem viertelstündigen Debüt beim 2:0-Sieg des SC Preußen Münster gegen die Sportfreunde aus Lotte eine lange Leidenszeit zu Ende.
Pfeiffersches Drüsenfieber und eine Corona-Infektion hatten für eine zehnmonatige Zwangspause gesorgt, in der der 23-Jährige nicht einmal am Mannschaftstraining teilnehmen konnte. Seit seinem Wechsel zu den Adlerträgern ist Hemmerich aber wieder mittendrin, weshalb er bereits fünf Tage nach seiner Verpflichtung erstmals die rechte Offensivseite beackern durfte. SCP-Trainer Sascha Hildmann fand durchaus Gefallen am Kurzeinsatz des ehemaligen Schalkers: „Hemmerich kommt rein, hat direkt drei, vier gute Aktionen.“
Hildmanns „Luxusproblem“ auf der rechten Außenbahn
Und auch Hemmerich selbst wusste, dass nach seiner fast einjährigen Abstinenz schon viele gute Ansätze dabei waren. „Ich habe meine Stärken in Eins-gegen-eins-Situationen“, gab er einen Vorgeschmack auf das, worauf sich die schwarz-weiß-grüne Anhängerschaft in Zukunft freuen darf.
Mitspieler Henok Teklab, für den Hemmerich in der 74. Spielminute eingewechselt worden war, spielte gegen Lotte ebenfalls ein ums andere Mal seine Stärken im Dribbling aus. Ganz zur Freude seines Trainers. „Teklab ist ein schöner Wuseler“, befand Hildmann nach einer erstklassigen Vorstellung des jungen Rechtsaußen.
Nach der Hemmerich-Verpflichtung dürfte nun also feststehen, dass der Preußen-Coach auf der rechten Offensivseite die Qual der Wahl hat – denn mit dem verletzten Alexander Langlitz hat der 49-Jährige noch den letztjährigen Top-Torschützen des SCP in der Hinterhand. Es ist alles andere als verwunderlich, dass sich Hildmann über das Luxusproblem nicht gerade beschwert: „Ich bin froh, dass wir in diesem Jahr diese Spieler haben.“
Einer dieser Spieler ist eben jener Luke Hemmerich, der es sich zum Ziel gesetzt hat, „jedes Spiel mehr zu gehen“. Den Beginn kann er womöglich bereits am kommenden Sonntag beim Gastspiel in Wegberg-Beeck machen.