Dennis Grote war vielleicht der Spieler der RWE-Saison 2020/2021. Der 34-Jährige absolvierte eine überragende Runde und war Dreh- und Angelpunkt im Essener Spiel. Quasi, der "Quarterback", wie ihn einst Ex-Trainer Christian Titz taufte, bei dem Grote aber nicht regelmäßig spielen durfte.
Unter Christian Neidhart fand der zentrale Mittelfeldspieler zu alter Form zurück. Der ehemalige Bundesligaspieler des VfL Bochum konnte in der abgelaufenen Serie sehenswerte Tore schießen und weitere überragend vorbereiten. Auch bald - Grote hat am 9. August Geburtstag -mit 35 Jahren scheint Grote nicht müde zu werden. Auch hier, in Herzlake, merkt jeder in den ersten Einheiten, wer der Chef auf dem Platz ist: Dennis Grote.
Im RevierSport-Gespräch verrät er auch, warum er als einziger Feldspieler im Training eine Dreiviertel-Hose statt einer ganz gewöhnlichen Trainingshose wählt.
Dennis Grote, kann ein Trainingslager mit fast 35 Jahren noch Spaß machen? Wir haben schon am Sonntag mit den Jungs darüber ein bisschen geflachst. Es gibt einige unter uns, die das erste Mal in einem Senioren-Trainingslager dabei sind. Für mich es das 33, 34 Trainingslager. Aber es ist immer wieder etwas Besonderes, wenn man so lange mit der Mannschaft zusammen ist. Da ergeben sich immer neue Stories.
Inwiefern ist ein Trainingslager für Sie noch besonders? Die zeitlichen Abläufe in Bezug auf das Training sind fast immer identisch und es fließt auch viel Schweiß. Aber es gibt immer wieder neue Dinge zu erfahren, weil immer neue Spieler dabei sind. Das ist interessant. Im Sommer natürlich noch mehr als im Winter-Trainingslager. Da gibt es immer spannende Sachen, die man über die Jungs erfährt.
Welchen Eindruck macht der aktuelle RWE-Kader auf Sie? Da ich in den ersten zwei Wochen nicht regelmäßig trainieren konnte, habe ich noch kein abschließendes Bild über unseren Kader. Aber ich bin mir sicher, dass die Verantwortlichen wieder eine sehr gute Mannschaft auf die Beine gestellt haben. Wir werden uns die Form in den nächsten Wochen erarbeiten und zum Saisonauftakt auf der Höhe sein.
Nach dem Saisonziel brauchen wir Sie nicht fragen, oder? Ich werde mich jetzt nicht hier hinstellen und sagen, dass wir nicht aufsteigen wollen. Wir haben das gleiche Ziel wie in der vergangenen Saison. Da sind wir knapp gescheitert. Mit dem gleichen Willen und Elan werden wir die kommende Saison wieder angehen.
Warum tragen Sie in den Einheiten eigentlich eine andere Hose als Ihre Mannschaftskollegen? (lacht) Wenn ich noch der Älteste wäre, dann würde ich sagen, dass ich etwas anderes tragen muss. Aber Zlatko Janjic ist ja noch älter als ich. Nein, das ist nichts besonderes. Wir haben sowohl die schwarze Dreiviertel-Hose als auch die normale Hose zur Auswahl. Jeder kann da frei wählen. Vielleicht ist es dem einen oder anderen zu warm. Ich persönlich fühle mich aber mit der längeren, schwarzen Dreiviertel-Hose am wohlsten.