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Zlatko Janjic über RWE: "... dann werden wir sehr, sehr schwer zu schlagen sein"

Am Samstag veröffentlichte RevierSport Teil eins des Interviews mit Zlatko Janjic - dem neuen Hoffnungsträger von Rot-Weiss Essen. Nun folgt der zweite Teil des Gesprächs mit dem Offensivspieler.

[article=525635]Hier[/article] geht es zu Teil eins des Interviews

Sie leben in Bielefeld wie RWE-Vorstandschef Marcus Uhlig. Sie kennen sich noch aus gemeinsamen Bielefelder Zeiten. Welche Rolle hat Uhlig bei Ihrem Wechsel gespielt? Ich kenne Marcus schon lange. Als ich bei Arminia war, war er Pressesprecher. Danach hatten wir aber weniger Kontakt. Wenn wir uns mal begegnet sind, war es immer sehr angenehm. Marcus ist ein Mensch, der eine Aufgabe mit Leidenschaft, mit Herzblut, mit viel Power angeht. Das gilt auch für Jörn Nowak. Ich bin auch so ein Mensch. Deshalb passt das einfach. Da sind wir alle auf einer Wellenlänge.

Werden Sie weiter in Bielefeld leben und eventuell auch mit Marcus Uhlig die ein oder andere Fahrt Richtung Essen unternehmen oder ganz in die Ruhr-Metropole ziehen? Das weiß ich nicht. Vielleicht ergibt sich das mal. Ich bleibe aber auf jeden Fall in Bielefeld wohnen. Das ist meine Heimat.

Mit Simon Engelmann hat RWE einen Top-Stürmer in seinen Reihen. Wie stellen Sie sich das Zusammenspiel mit Engelmann vor? Wir sind keine ähnlichen Stürmer-Typen. Simon ist der klassische Mittelstürmer. Ich habe bis vor Verl immer als hängende Spitze agiert. Eigentlich liegt mir das Spiel dann mehr, wenn ich als hängende Spitze agiere. In Duisburg hatte ich zum Beispiel immer den "King", Kingsley Onuegbu, vor mir. Das hat super geklappt. Und es kann sicherlich auch mit uns beiden, mit mir und Simon, klappen. Aber es ist nicht entscheidend, wer wo spielt. Es geht am Ende des Tages nur darum, dass der Verein Rot-Weiss Essen erfolgreich ist. Diesem Ziel muss sich jeder unterordnen. Hier geht es nicht darum, dass ein Spieler glänzt - nein: RWE muss glänzen und seine Ziele erreichen. Das muss jeder verinnerlichen. Ich bin aber auch nicht engstirnig, dass ich jedes Spiel spielen muss. Es wird auch Partien geben, in denen ich von der Bank kommen werde.

Ist RWE mit diesem Kader überhaupt aufzuhalten? Der Kader war schon letztes Jahr gut. Eigentlich steigst du mit 90 Punkten zu 99 Prozent auf. Das war einfach der Wahnsinn, dass mit Dortmund eine Mannschaft noch drei Punkte mehr holt. Am Ende geht es um die Mentalität und Einstellung. Die einzelne Qualität der Spieler ist nicht so entscheidend. Das sieht man jetzt auch bei der Europameisterschaft. Wenn man nur nach dem Kader gehen würde, dann gäbe es kein Vorbeikommen an Frankreich. Aber die sind ausgeschieden, weil die Schweiz eine unfassbare Mentalität und Einstellung an den Tag gelegt hat. Diese Attribute zählen auch in der Regionalliga.

Was muss alles zusammenkommen, damit Essen am Ende der Saison das große Ziel Aufstieg erreicht und nach 14 Jahren in die 3. Liga zurückkehrt? Wie schon gesagt: Mentalität und Einstellung schlagen Qualität. Das muss uns bewusst sein. Wenn wir das verstehen, dann werden wir sehr, sehr schwer zu schlagen sein. Andernfalls erleben wir ein blaues Wunder. Denn es ist doch auch klar, dass jeder vor dem RWE-Spiel brennt. Jeder ist auf diese Partie heißer als auf jede andere in der Liga. Das muss auch jedem in unserer Mannschaft klar sein. Nur wenn wir das verinnerlichen, werden wir Rot-Weiss Essen dahin führen, wo der Verein mindestens hingehört - in die 3. Liga.

Sie haben mit Verl 3. Liga gespielt. Sollte RWE diesmal den Aufstieg packen, was erwartet den Klub eine Etage höher? Jeder würde sich auf RWE freuen. Rot-Weiss Essen würde diese 3. Liga noch einmal aufpeppen. Es gibt keinen Fußballer, der nicht gerne in Essen vor 10.000 oder 15.000 Zuschauern spielen würde. Allein wenn man das Stadion betritt, weiß man, dass das nichts mit 4. Liga zu tun hat.

Mit Blick auf die Konkurrenz: Wen erwarten Sie im Kampf um den Aufstieg noch ganz vorne? Preußen Münster, Fortuna Köln, Wuppertal vielleicht als Überraschungsmannschaft, das sind die Teams, die ich hier nennen würde. Es wird auf jeden Fall nicht einfach. Vor allem die beiden Erstgenannten haben auch Großes vor. Wir müssen zeigen, dass wir es mehr wollen, noch gieriger auf den Erfolg sind.