Das Strahlen war ihm kaum noch aus dem Gesicht zu nehmen. In der sogenannten Mixed Zone des Stadion Essen war Enzo Wirtz der gefragteste Mann. Schließlich durfte er erstmals seit der 0:1-Heimniederlage gegen Aachen wieder von Beginn an ran und zahlte dieses Vertrauen mit einem Doppelpack zurück. „Es war super“, meinte er noch sichtlich vom Adrenalin der beiden Treffer gepackt.
Bei der Umstellung auf das 4-4-2-System erhielt der ehemalige Wuppertaler den Vorzug auf Linksaußen. Erst Samstagmorgen soll Neitzel diese Entscheidung gefällt haben. „Ich hatte das Gefühl, dass wir dadurch einen Spieler mehr auf dem Platz haben, bei dem ich das Gefühl hatte, dass er ein Tor machen könnte“, begründete Trainer Karsten Neitzel die Entscheidung pro Wirtz. Dieser hatte bisher eher als Mittelstürmer agiert. Für den gebürtigen Mönchengladbacher war die ungewohnte, aber altbekannte Position kein Problem: „Ich bin offensiv flexibel einsetzbar. Den Großteil meiner bisherigen Laufbahn habe ich dort gespielt. Gegen Rödinghausen hat es gut gepasst.“
Weihnachtszeit beginnt mit Duell bei Ex-Klub
Doch auch insgesamt wirkten die Essener wieder aggressiver, als bei den Niederlagen in Dortmund und gegen Düsseldorf II. „Ich fand das Spiel sehr gut. Wir haben wenig zugelassen, haben gekämpft, waren aggressiv in den Zweikämpfen, standen sicher und haben uns dafür in der zweiten Halbzeit belohnt“, zog er ein positives Fazit. Seinen eigenen körperlichen Stil konnte er da auch gewinnbringend einsetzen, wie beim 2:0, als er den Ball eroberte und unter Bedrängnis anschließend ins Tor unterbringen konnte. „Das waren meine ersten Tore an der Hafenstraße. Das ist ein unfassbares Gefühl. Das ist nur schwer in Worte zu fassen.“
Auch wenn die letzten Wochen für ihn schwierig waren, Wirtz hat sich wieder an die Mannschaft herangekämpft: „Ich gebe immer alles, was ich kann und lasse mich nie hängen. Umso mehr freut es mich, dass es geklappt hat.“ Dass soll es dann auch in der kommenden Woche im RevierSport-Niederrheinpokal-Viertelfinale bei Union Nettetal und auch am ersten Advent. Dann geht es nach Wuppertal zu seinen alten Kollegen. In das Stadion, wo er in der vergangenen Saison drei Tore gegen seine heutigen Teamkameraden erzielen konnte. Wirtz: „Ich hatte da eine schöne Zeit, aber dort gibt es 90 Minuten lang keine Freunde. Auch da werden wir wieder alles geben und hoffen, dass wir dort die Punkte holen.“
Autor: Stefan Loyda