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Als König Aleks bei RWO das Zepter schwang

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Vor 20 Jahren begann für Kulttrainer Aleksandar Ristic sein erstes Engagement bei RWO. Es sollte eine denkwürdige Verbindung zwischen dem Bosnier und den Kleeblättern werden.

An schillernden Persönlichkeiten hat es RWO in seiner langen Geschichte nie gemangelt. Manch eine davon saß auch auf der Trainerbank. Als Aleksandar Ristic am 4. Oktober 1998 sein Amt als neuer Coach der Kleeblätter antrat, waren nicht viele Kleeblatt-Fans, aber auch Journalisten verwundert, ob denn der ehemalige Düsseldorf-Trainer der richtige für den Job in Oberhausen sei. Die kesse Antwort des Bosniers ließ nicht lange auf sich warten: „Weisweiler und Happel sind tot, Hitzfeld ist bei den Bayern. RWO hat den besten Trainer, den man haben kann.“

Der damalige Zweitligist hatte sich einen Tag zuvor von seinem Aufstiegstrainer Gerd vom Bruch getrennt. Es war der neunte Spieltag und die Truppe um Oliver Adler, Achim Weber, Thorsten Judt und Jürgen Luginger stand nach dem 0:2 zu Hause gegen die SpVgg Unterhaching auf dem letzten Tabellenplatz. Es musste also ein Zauberer her, dachten sich die RWO-Verantwortlichen um den damaligen Präsidenten Hermann Schulz. Doch da wiegelte der damals 54-jährige Ristic direkt ab. „Ein Zauberer bin ich auch nicht, aber ich sehe gute Chancen, wenngleich es ein hartes Stück Arbeit wird.“

Bonbons an die Schiedsrichter

Vom Start weg setzte der Mann, der vor dem Spielbeginn an das Schiedsrichtergespann immer gerne Bonbons verteilte, auf ein härteres Training als sein Vorgänger, wobei der Schwerpunkt auf eine geordnete Defensive lag. Schnell hatte Ristic damit Erfolg. In seinen ersten dreizehn Pflichtspielen blieb RWO unter ihm ungeschlagen. Neben der Trendwende in der Liga, schaffte er auch zwei dicke Überraschungen im DFB-Pokal: Erst schalteten die Kleeblätter im Achtelfinale per Elfmeterschießen den Hamburger SV aus, bevor dann eine Runde später ein 2:0-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach gelang. Endstation war dann im Halbfinale gegen Bayern München (1:3).

Mit einem 3:0 beim FC Gütersloh machte RWO am 32. Spieltag den Klassenerhalt endgültig perfekt. Bereits zuvor hatte Ristic seinen Vertrag um ein Jahr verlängert. Dass jedoch nicht alles in perfekter Harmonie verlief, merkten die Kleeblatt-Fans in der Hinrunde der Folgesaison. Fehleinkäufe, ein frühes Pokal-Aus und ein miserabler Liga-Start ließen RWO auf einem Abstiegsplatz überwintern. Auf die Frage, ob er um seinen Job zittere, antwortete Ristic mit gewohntem britischen Humor: „Ja sicher. Sie sehen ja, wie ich zittere. Ist auch richtig kalt hier auf dem Schneeboden.“

Auch im Verhältnis zwischen den RWO-Verantwortlichen und dem Trainer begann es immer mehr zu bröckeln. Mangelhafte Kommunikation und ständige Gerüchte um eine Rückkehr von Ristic zu Fortuna Düsseldorf sorgten dafür, dass beide Parteien letztlich getrennte Wege gingen. Und das, obwohl RWO am Ende sensationell noch auf Platz sechs gesprungen war. Dass es nicht das Ende von Ristic und RWO sein sollte, zeigte sich sieben Tage vor dem Weihnachtsfest 2001.

Nach nur drei Monaten war die Amtszeit von Dragoslav Stepanovic wieder vorbei, da kam der Retter von einst zurück. Das „Nie Wieder“ von Schulz hatte sich aufgrund des letzten Platzes doch nochmal um 180 Grad gedreht. Manager Manfred Rummel kommentierte die Rückholaktion wie folgt: „Diese Entscheidung zeigt vor allem, dass wir tatsächlich gewillt sind, alles zu tun, was dem Verein hilft.“

„Hat sich nicht verändert viel“

Somit hieß es bei RWO wie im Lied der Toten Hosen: Hey, hier kommt Alex! Beziehungsweise: Hier kommt Aleks noch einmal! „Hat sich nicht verändert viel“, erklärte Ristic, als er mit seinem Daimler plötzlich im Innenbereich des Landwehrstadions stand. Etwas, was sich sein Vorgänger nie getraut hätte. In der Tat, blieb zunächst alles beim Alten, denn der Bosnier rettete die Rot-Weißen erneut vor dem Abstieg, manch einer sprach sogar von einem Wunder.

Vielleicht hätte mit diesem Wunder die Ära mit einem Happy End zu enden gehen sollen. Doch Ristic machte weiter und musste in der Saison 2002/03 nach einem 0:0 daheim gegen Burghausen am 29. Spieltag gehen. Dass Tischtuch zwischen Ristic und Schulz war endgültig zerschnitten, wenn überhaupt noch eins vorhanden war. Für die neue Spielzeit wurde ein „dynamischer Mann um die 40“ gesucht. Es wurde schließlich der Norweger und ehemalige Bundesligatorschütze Jørn Andersen. Aber dies ist eine ganz andere Geschichte. . .

Autor: Sebastian Stachowiak

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10 Rot-Weiß Oberhausen 29 10 12 7 46:30 16 42
11 Fortuna Düsseldorf II 29 12 5 12 44:39 5 41
12 FC Gütersloh 29 10 7 12 37:52 -15 37
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
13 SC Wiedenbrück 14 6 2 6 18:19 -1 20
14 SV Lippstadt 08 15 5 4 6 22:25 -3 19
15 Rot-Weiß Oberhausen 15 3 9 3 20:17 3 18
16 Borussia Mönchengladbach II 14 5 1 8 21:28 -7 16
17 SSVg Velbert 15 4 4 7 13:29 -16 16
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1 Alemannia Aachen 14 9 3 2 27:17 10 30
2 Rot-Weiß Oberhausen 14 7 3 4 26:13 13 24
3 Wuppertaler SV 15 7 3 5 28:22 6 24
4 SC Wiedenbrück 15 6 5 4 21:18 3 23

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