Insgesamt sah er ein gutes Spiel seiner Mannschaft, das sie bei besserer Verteidigung der Standards auch hätte gewinnen können. Britscho war sich nach dem Spiel bewusst, dass diese Schwachstelle schnellstens behoben werden muss. Auf die Frage eines Journalisten auf der Pressekonferenz, ob er bis zum nächsten Spiel am kommenden Mittwoch in Verl denn Standards trainieren würde, antwortete der 47-Jährige mit ironischem Unterton: „Nein natürlich nicht, denn die waren ja heute gut...“.
Britscho, der das Amt des Cheftrainers in Wuppertal seit Anfang Februar inne hat, scheint die Stärken und Schwächen seiner Mannschaft mittlerweile genau zu kennen. Die Entscheidung, ihn als Nachfolger von Stefan Vollmerhausen zu installieren, war augenscheinlich die richtige von Sportvorstand Manuel Bölstler. In zehn Spielen unter der Regie des ehemaligen U17-Trainers des VfL Bochum mussten sich die Wuppertaler nur zwei Mal geschlagen geben und konnten durch eine Serie von drei Siegen in Folge vor der Niederlage gegen den BVB den ordentlichen Tabellenplatz festigen. Britscho, der vor seiner jetzigen Position ausschließlich im Jugendbereich tätig war, scheint den Spagat zwischen Jugend und Senioren ordentlich gemeistert zu haben.
Dass ihm jedoch auch seine alte Mannschaft, die U19 des Wuppertaler SV, weiterhin wichtig ist, machte er mit einem Appell an die Fans deutlich. Am 1. Mai trifft die U19 des WSV im Stadion am Zoo im Halbfinale des Niederrheinpokals auf Borussia Mönchengladbach. Der hauptamtliche Polizist hofft dabei auf die Unterstützung der Fans: „Ich hoffe, dass alle, die auch gegen Dortmund im Stadion waren, auch zum Spiel unserer U19 gegen Gladbach ins Stadion kommen, um die Mannschaft zu unterstützen. Das wäre eine tolle Sache.“
Bis dahin dürfte sich vielleicht auch die Zukunft Britschos entschieden haben. Sowohl Verein als auch der Trainer selbst können sich eine längerfristige Zusammenarbeit vorstellen, allerdings hat auch sein Arbeitgeber, die Polizei, da noch ein Wörtchen mitzureden. Argumente, den Cheftrainerposten beim WSV auch in der kommenden Saison zu bekleiden, hat Britscho aber schon ausreichend gesammelt.