Mit nun zwölf Punkten Abstand nach unten muss sich RWE keine Sorgen mehr um den Super-GAU machen. Somit besteht endlich Klarheit und die ersten Vollzugsmeldungen dürften bald folgen. Handlungsbedarf gibt es auf mehreren Ebenen. Zunächst geht es darum, den neuen Trainer zu präsentieren. Anschließend folgen die Spieler. RevierSport analysiert die größten RWE-Baustellen.
Trainer: Im Januar hat Argirios Giannikis seinen Wechsel im Sommer zum VfR Aalen angekündigt. Bei der Suche nach einem Nachfolger lassen sich die Verantwortlichen viel Zeit, um die, wie sie selbst betonen, "beste Lösung für Rot-Weiss Essen" präsentieren zu können. Bei einem Fanabend vor einigen Wochen bestätigte Sportdirektor Jürgen Lucas bereits, dass es drei Kandidaten gibt. In den nächsten Tagen ist eine Entscheidung zu erwarten. Schließlich wollen die Spieler des aktuellen und zukünftigen Kaders Klarheit haben.
Tor: Hier hat Rot-Weiss Essen den geringsten Handlungsbedarf. Robin Heller ist seit zweieinhalb Jahren unter Vertrag, hat vor allem im Kalenderjahr 2017 gezeigt, was der Verein an ihm hat. Und das, obwohl Sommerneuzugang Marcel Lenz ihm gehörig Druck macht und bereits zweimal sehr nahe dran war, die Nummer eins im Essener Kasten zu werden.
Abwehr: In der Defensive ist die größte Frage, mit welchem System der neue Chef an der Seitenlinie spielen wird. Bei einer Dreierkette müsste mindestens in der Breite nachgelegt werden, zumal die Verträge von Jan-Steffen Meier und Timo Becker zum Saisonende auslaufen. Auf den Außenbahnen fehlt es an qualitativer Breite. Obwohl eigentlich für das Zentrum geholt, macht Robin Urban derzeit einen ordentlichen Eindruck auf rechts. Um oben mitzuspielen, braucht es jedoch einen Spezialisten. Bei Dennis Malura bleibt abzuwarten, ob es in der kommenden Saison mit dem 34-Jährigen weitergeht. Auch sein Vertrag läuft aus.
Mittelfeld: Im Mittelfeldzentrum fehlt es ebenfalls an der Breite und dadurch auch an der Variabilität. Schließlich sind Benjamin Baier, sofern er denn bleibt, Timo Brauer und Nico Lucas ähnliche Spielertypen. Zwar können Meier und Kevin Grund hier ebenfalls aushelfen, doch fehlen sie dann auf ihren angestammten Positionen. Cedric Harenbrock deutete in Wegberg-Beeck bereits an, welch Potenzial in ihm steckt, an einem erfahreneren Spieler im Zentrum wird RWE nicht drumherum kommen.
Angriff: Mit Kai Pröger, Marcel Platzek, - bei Vertragsverlängerung - Kamil Bednarski und David Jansen besitzen die Essener eine der qualitativ stärksten Angriffsreihen der Liga. Zumindest auf dem Papier. Das Problem: Sollte auch nur einer von den Dreien ausfallen, müssen Notlösungen gefunden werden. So wie gegen Bonn, als Lucas auf Linksaußen zum Einsatz kam. Auch hier müssen hochwertige Alternativen für die Außenbahnen her, um auch mal den Druck auf Pröger zu erhöhen.