Sie beschränken ihre körperliche Betätigung auf Schunkeln und Zuprosten. Wenn es nach Ralf Aussem, dem neuen Trainer vom FC Viktoria Köln, geht, sollen aber gerade letztere Beschäftigungen in den nächsten Tagen keine Rolle spielen: „Wer in den nächsten Tagen feiert, hat von mir aus für den Rest des Jahres Karneval“, erklärt der Übungsleiter humorlos.
Doch Aussem hat guten Grund für wenig Lust auf Karneval: Nach dem 6:1-Kantersieg gegen den FC Kray am vergangenen Wochenende wartet beim Auswärtsspiel beim FC Schalke 04 II (Samstag, 14.00 Uhr) der erste echte Gradmesser der Rückrunde auf seine Mannschaft. So überzeugend das Auftreten der Höhenberger um die Neuzugänge Albert Streit und Savio Nsereko gegen die maßlos überforderten Essener auch war: ganz so einfach wird es ihnen der Tabellenvierte nicht machen. Nur zwei Punkte trennen Viktoria und Schalke in der Tabelle. Will man Tabellenführer Lotte nicht davonziehen lassen – drei Punkte sind für die Sportfreunde bei Schlusslicht Düsseldorf wahrscheinlich – muss ein Sieg her. Das Hinspiel ging mit 4:2 an die Viktoria
Für diese Mission steht Aussem von den gegen Kray verletzten Akteuren nur der nach einem grippalen Infekt wiedergenesene Ercan Aydogmus zur Verfügung. Fatih Candan, Hamdi Dahmani, Masatoshi Hamanaka und Christian Schlösser fallen weiterhin aus, genauso wie die Langzeitverletzten Florian Mager, Jerome Propheter und Marius Schultens. Um das zu kompensieren will Aussem vor allem an den einfach Dingen arbeiten: Pass- und Kombinationsübungen bilden die Trainingsschwerpunkte in der Spielvorbereitung.
Das Hinspiel gewannen die Kölner zu Hause mit 4:2. Seitdem ist die Schalker Defensive um den Ex-Bergisch Gladbacher Dennis Erdmann jedoch viel sattelfester werden. Sodass bei einem ähnlichen Ergebnis wohl auch Aussem ein Auge zudrücken würde und seine Mannschaft am Rosenmontag in de Kölner Karneval entlassen würde.