Allerdings begegnete der Gastgeber dem Tabellenführer phasenweise auf Augenhöhe. Besonders vor dem ersten Gegentreffer in der 27. Minute hatte das Team von Lars Leese die Partie im Griff und hätte sogar in Führung gehen können. „Leider fehlte uns im Abschluss die letzte Geilheit“, trauerte Leese den vergebenen Chancen hinterher und vermisste oftmals die Präzision beim letzten Pass.
Trotzdem sah er einen starken Auftritt seiner Elf, die in den ersten 45 Minuten sogar die bessere Mannschaft war. Dies bestätigte auch sein Gegenüber Heiko Scholz „Wir hätten uns über einen Rückstand nicht beschweren können“, gab der 46-Jährige zu und zog ein eindeutiges Fazit. „Die erste Hälfte war von unserer Seite eine Katastrophe und dementsprechend ist auch die Halbzeitansprache ausgefallen.“ Die klaren Worte des Trainers verfehlten ihre Wirkung nicht und der Favorit wurde mit zunehmender Spieldauer immer stärker.
Die Viktoria brauchte Zeit, um ins Spiel zu kommen
Stellvertretend dafür kann die Leistung des Kölner Neuzugangs Andrew Sinkala gesehen werden. Der Ex-Bundesligaspieler, der erst unter der Woche auf Grund der schweren Verletzungen von Marius Schultens (Kreuzbandriss) und Jerome Propheter (Bänderriss) eingekauft wurde, leistete sich zu Beginn einige Unsicherheiten, konnte dann aber als „Sechser“ immer wieder gefährliche Bälle der Velberter „Löwen“ abräumen. „Wir mussten damit rechnen, dass er sich am Anfang einige Fehlpässe leisten würde, aber er kam von Minute zu Minute besser ins Spiel und ich bin sehr zufrieden mit seiner Leistung“, sah Scholz ein gelungenes Debüt seines neuen Defensivmannes.
Wie bereits der erste Treffer fiel auch das 0:2 nach einer Ecke. In der 76. Minute sprang Mariusz Kukielka am konsequentesten zum Ball und netzte so zum spielentscheidenden Tor ein. Die SSVg kämpfte in ihren vom Regen durchnässten Trikots, die zum ersten Mal in dieser Saison mit einem Sponsor bedruckt waren, zwar noch bis zum Schlusspfiff weiter, doch die Viktoria ließ nichts mehr anbrennen und verteidigt somit die Tabellenspitze der Regionalliga West. Velbert hingegen verlässt nach drei sieglosen Spielen in Folge das gesicherte Mittelfeld und ist nach dem 16. Spieltag wieder nur einen Punkt von einem Abstiegsplatz entfernt.