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Federico im Interview
„Der Wille, mich zu quälen, hat mir gefehlt“

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Viktoria Köln: Federico im Interview
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Giovanni Federico hätte in dieser Saison ein Schlüsselspieler in der zweiten Liga beim VfL Bochum sein sollen. Stattdessen kickt er für Viktoria Köln.

Warum, verstehen nur die wenigsten. Im Interview versucht Federico, seine Gründe darzulegen. Und er macht deutlich, dass es auch noch ein Leben neben dem Fußball gibt.

Giovanni Federico, wie kommt es, dass Sie nicht mehr in der zweiten Liga spielen?

Der VfL Bochum hatte mir eine Frist für die Vertragsverlängerung gesetzt. Zu dem Zeitpunkt konnte ich aber noch nicht zusagen, weil zwei, drei andere Sachen für mich im Vordergrund standen. Eine Woche später hätte es von mir aus vielleicht geklappt, aber da war der Verein schon ziemlich weit in den Verhandlungen mit Alexander Iashvili vorangeschritten.

Zur Person Giovanni Federico (* 4. Oktober 1980 in Hagen) bestritt zwischen 2002 und 2012 59 Bundesligaspiele (6 Tore), 160 Zweitligapartien (56 Tore) und 70 Regionalligaeinsätze (38 Tore) für den 1. FC Köln, den Karlsruher SC, Borussia Dortmund, Arminia Bielefeld und den VfL Bochum. Nach dem Ablauf seines Vertrags im Sommer 2012 kündigte er im Alter von 31 Jahren das Ende seiner Profikarriere an, ehe er im August bei Viktoria Köln anheuerte. Federico wohnt mit seinen Frau Vilma und den drei Kindern Flavio (7), Giulio (3) und Valero (2) in Herdecke.

Waren Sie enttäuscht, dass der Verein recht zeitnah Ihren Nachfolger präsentiert hat?

Alexander ist ein guter Kumpel, einer von wenigen Fußballern, zu denen die Freundschaft nicht eingeschlafen ist. Wir haben ein halbes Jahr in Karlsruhe zusammengespielt und haben seitdem regelmäßig Kontakt. Und Trainer Andreas Bergmann, Sportvorstand Jens Todt und ich sind ehrlich miteinander umgegangen. Niemand ist sauer oder enttäuscht. Das war kein Problem. Ich bin auch nicht nachtragend.

Hatten Sie trotzdem noch die Hoffnung, in Bochum zu bleiben?

Wir standen immer in Kontakt – bis zur Verpflichtung von Yusuke Tasaka. Danach war klar, dass die Tür beim VfL zu ist, weil der Verein finanziell nicht viel Spielraum hat.

Lag Ihr zaghaftes Handeln darin begründet, dass Ihre Familie mehr Zeit eingefordert hat?

Natürlich ist mir meine Familie sehr, sehr wichtig. Dass man gerne viel Zeit mit seinen Kindern verbringen möchte, ist, glaube ich, bei jedem Vater so. Meine Frau hat gesagt: „Jetzt sind 14 Jahre rum, in denen wir das zusammen machen. Irgendwann muss der Weg als Profi zu Ende sein.“ Aber mit der Entscheidung, das Bochumer Angebot noch nicht anzunehmen, hat sie nichts zu tun gehabt.

Woran lag es denn, dass Sie noch Bedenkzeit benötigten?

Da waren viele Fragen in meinem Kopf: Wie ist die Perspektive von Mannschaft und Verein? Was passiert, wenn der Vertrag nach einem Jahr ausläuft? Wie ist meine Situation nach der Karriere? Und ein Rad hatte noch nicht in das andere gefunden. Eine Woche oder zehn Tage später hätte ich es vielleicht machen können.

Welche Rolle hat das Geld gespielt?

Es war klar, dass ich finanziell Abstriche machen muss. Es war immer noch ein faires Angebot, gemessen an den Möglichkeiten des VfL. Es war ja klar, dass der Verein bei einem dritten Jahr in der zweiten Liga nicht mehr so viele Möglichkeiten hat.

Gab es andere Angebote?

Nein, mich hat kein anderer Verein interessiert. Das weiß der Trainer auch. Für mich gab es nur den VfL oder erstmal nichts.

War es ein Fehler, frühzeitig anzukündigen, dass der VfL Ihr letzter Profiverein sein solle?

Mit meiner Familie passt momentan alles sehr gut. Deswegen hatte ich keine Lust mehr, umzuziehen. Da bleiben dann eben nicht mehr viele Vereine im Umkreis übrig.

Auf Seite 2: Federico wehrt sich gegen Abzocker-Gerüchte

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