Und Tiko Messina konnte einen endgültigen Schlussstrich unter sein dreijähriges Engagement bei der zweiten Mannschaft von Espanyol Barcelona ziehen. Allein: Wo er das nächste Kapitel seiner Karriere aufschlagen wird, ist noch ungewiss. Nur eines weiß der frühere U19-Spieler von Rot-Weiss Essen und dem MSV Duisburg: „Ich möchte wieder in Deutschland spielen.“
Ein Grund dafür sind die Erfahrungen, die der 22-Jährige während seiner bisherigen Laufbahn machte. Von Espanyol erhielt er zwar immer pünktlich sein Gehalt, bei seinen beiden Ausleihstationen bei SC Compostela und Pontevedra CF sah das allerdings anders aus. Mitunter herrschte gähnende Leere in seiner Kasse, weil die Klubs einfach nicht ihren Verpflichtungen nachkamen.
Tiko Messina redet nicht gerne darüber, er sagt nur: „Die wirtschaftlichen Zeiten sind schwer in Spanien.“ Deshalb lehnte er auch ab, als Espanyol ihm einen neuen Zweijahresvertrag für die Reserve anbot – auch deswegen, weil er sich zu Höherem berufen fühlt. „Ich kann schon Zweite Liga spielen“, glaubt der Jungspund.
Er spürt, dass er an einem Scheideweg seiner Laufbahn angekommen ist. Nach drei Monaten der Arbeitslosigkeit stellt sich die Frage, ob es für den Profifußball reicht oder ob er sich doch nach anderen Perspektiven umschauen muss.
Zuletzt trainierte er bei Rot-Weiss Essen mit. Die Regionalliga müsste eigentlich unter seinen Ansprüchen sein, doch Tiko Messina sagt: „Wenn sie mir einen Vertrag anbieten würden, würde ich ihn sofort nehmen.“ Denn mit Essen verbindet ihn etwas, und das ist ein weiterer Grund, warum er nicht in Spanien bleiben wollte. Es ist Samira Ntiecha, seine Freundin, mit der er seit fünf Jahren zusammen ist und die er in Essen kennen lernte. „In den letzten Jahren bin ich jeden Monat nach Barcelona geflogen, aber immer nur für ein paar Tage“, berichtet sie.
Auf Seite 2: Gemeinsame Wohnung in Essen