So lautet das Motto. Das Team von Dirk Lottner und Rainer Thomas setzt sich aus U 21-Spielern des Vorjahres und Akteuren der U 19 des Vereins zusammen. Im Interview mit den FUSSIFREUNDEN bezeichnet Dirk Lottner die Situation „als große Chance“ für den Nachwuchs des FC.
Dirk Lottner, die zweite Mannschaft von Bayer 04 hat mit Mirko Casper einen erfahrenen Führungsspieler aus Aachen für die junge Elf verpflichtet. Sie verzichten komplett auf Routine und ergänzen ihren Kader lediglich mit Spielern aus der eigenen A-Jugend. Warum?
Wir haben eine sehr junge Mannschaft, die sich beweisen möchte, aber das haben wir bewusst so gesteuert. Die U 19 war ein guter Jahrgang. Die aktuelle Situation ist eine große Chance für unseren Nachwuchs. Die Jungs aus den Nachwuchsmannschaften sehen, dass sie sich mit guten Leistungen für die erste Mannschaft empfehlen können und dass der FC auf seinen Nachwuchs setzt. Das motiviert doch unheimlich.
Jonas Hector, Kacper Przyblyko, Dino Bisanovic, Timo Horn und Lukas Kübler sind alle in die erste Mannschaft aufgerückt. Wie heißen deren Nachfolger in ihrem Kader?
Grundsätzlich haben alle meine Spieler die Möglichkeit den Sprung in den Lizenzspielerbereich zu schaffen, sonst würden sie nicht in der U 21 spielen. Ob hier beim FC oder woanders, das sei mal dahin gestellt. Dadurch, dass wir vor Jahresfrist aus der U 23 eine U 21 gemacht haben, haben die Jungs natürlich etwas weniger Zeit in eine Führungsrolle hineinzuwachsen, aber diesen Druck bauen wir ja bewusst auf.
Ihr Kapitän Stefan Schwellenbach fällt noch länger aus. Nach einer Operation am Sprunggelenk hat sich sein Fuß entzündet. Er musste schwere Antibiotika zu sich nehmen. Ein herber Verlust?
Wir haben genug Potenzial in der Mannschaft, um seinen Ausfall auffangen zu können. Torwart Sven Bacher oder Andreas Akbari haben auch schon eine gewisse Erfahrung.
Beim Blick auf ihren neuen Kader fällt einem der Name Engels auf. Ist Mario mit Stephan Engels, dem Leiter des Nachwuchszentrums des FC, verwandt?
Ja, er ist sein Sohn. Ein sehr guter Fußballer, er spielt auf der Sechs. Er hat auch körperlich zuletzt einen Schub bekommen und hat nun auf den Rippen was zugelegt.
Während der Vorbereitung bekommen ihre ehemaligen U 19-Spieler neun Tage frei. Das ist ungewöhnlich…
Das ist eine Herausforderung für uns alle. Aber wir müssen da einfach auch mal an die Jungs denken. Die Saison war lang. Sie müssen auch die Chance haben, mal in Urlaub zu fahren. Und nicht immer den gleichen Trott zu erleben. Die sollen mal die Birne frei kriegen, damit sie dann wieder Spaß am Fußball haben.
Inwieweit sind Sie mit den Stärken und Schwächen der neuen Spieler in ihrem Kader vertraut?
Bis auf Koray Kacinoglu kenne ich die Jungs ja alle noch aus der U 17, die ich trainiert habe. Ich weiß, wie sie ticken, wie ich sie anpacken muss.
Schauen wir einmal ein Stück weit voraus. Die kommende Saison in der Regionalliga dürfte interessant werden…
Das wird ein Hauen und Stechen geben bei sechs Absteigern. Alle werden eine Schippe drauf legen, es wird sehr körperbetont zugehen. Die Jungs sind heiß auf die Saison. Wenn man vor ein paar tausend Zuschauern in Essen spielt, da geht es zur Sache. Da werden die Jungs sich dran gewöhnen müssen. Aber das sind natürlich auch die Rahmenbedingungen und das Umfeld, das wir den jungen Spielern schaffen wollen.
Wie lautet ihr Saisonziel? Ein konkretes Ziel haben wir nicht. Zwischen Platz sechs und acht wollen wir uns bewegen. Letztes Jahr haben wir das super hinbekommen. Natürlich wird es schwieriger werden, dies zu erreichen, wenn wir öfters auf Unterstützung von oben verzichten müssen.