Irgendetwas Gutes steckt in Allem. Selbst die Tatsache, dass es in der Regionalliga für die allermeisten Teams schon seit geraumer Zeit nichts mehr zu gewinnen gibt, kann sich als Vorteil erweisen. Kevin Pires-Rodrigues weiß, was gemeint ist. Gerade mal eine Woche ist es nun her, dass Rot-Weiss Essen die Verpflichtung des Mittelfeldmanns vom FC Schalke 04 II bekanntgegeben hat.
Gleich am Samstag kommt es zum Rückspiel zwischen seinem Noch-Verein und dem neuen Arbeitgeber. Zweifellos eine besondere Sache. Da es für beide Mannschaften jedoch lediglich um letzte Schönheitskorrekturen an der Saisonbilanz geht, lässt sich das Derby für den 20-Jährigen vergleichsweise entspannt angehen. „Das ist auf jeden Fall eine besondere Sache, aber ich werde bis zum Ende alles für Schalke geben“, verspricht der gebürtige Kölner.
Zumindest im Hinterkopf beschäftigt sich Pires-Rodrigues aber schon mit seinem neuen Arbeitgeber. Schließlich ist seine Entscheidung für den neuen Klub wohlüberlegt. Auch andere Vereine bekundeten ihr Interesse, lockten zum Teil sogar mit höheren Ligen. Dennoch nahm der Deutsch-Portugiese schließlich das Angebot der Essener an. Zwar durfte er in der Vergangenheit schon bei den Profis mittrainieren, eine echte Chance auf den Sprung in den Bundesliga-Kader sah Pires-Rodrigues jedoch nicht. „Und RWE“, holt der Mittelfeldmann aus, „das ist einfach ein sensationeller Klub mit sensationellen Fans. Dazu kommt das neue Stadion. Das wird eine geile Sache. Ich sehe meinen nächsten Schritt einfach an der Hafenstraße.“
Trainer Waldemar Wrobel jedenfalls weiß genau, warum er sich für den ehemaligen Aachener ins Zeug gelegt hat: „Qualitativ ist das ein Spieler, über den man gar keine großen Reden schwingen muss. Er ist ein guter Junge, sehr gut ausgebildet, technisch stark und flexibel einsetzbar. Damals war er mit Lewis Holtby einer der Stützen im Jugendbereich bei Alemannia Aachen, denen man bescheinigt hat, dass sie überragende Fußballer sind. Der eine hat das bereits unter Beweis gestellt, der andere ist jetzt bei uns.“ Auch wenn es bis zum ganz großen Fußball noch ein weiter Weg ist, zumindest den nächsten Schritt hat Pires-Rodrigues vor Augen: „Ich hoffe, dass wir oben mitspielen können. Dann wird sich alles andere ergeben.“