Klammert man das kurze Intermezzo der Spiele in Mainz und gegen Köln mal aus, liegt eine geradezu epische Winterpause hinter den Rot-Weissen. Entsprechend ausgehungert sind die Essener vor dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach II am kommenden Freitag, das – toi, toi, toi! – wohl tatsächlich ausgetragen werden kann. Sollten die Essener Aktiven mit ähnlichem Feuereifer zu Werke gehen wie Trainer Waldemar Wrobel, dann steht dem Tabellenzweiten der Regionalliga West ein äußerst schwerer Gang ins Haus.
Zwar gilt der Unterbau der Mannschaft, die drei Etagen höher ebenfalls Zweiter ist, als eine der spielstärksten Gegner der Liga, doch Wrobel hat das Kernproblem in den eigenen Reihen ausgemacht. „Bei unseren Löwen besteht die Gefahr, dass der ein oder andere überzuckert.“ Gleichwohl sei eben die Leidenschaft das, was seine Mannschaft auszeichne und auch gegen Gladbach der Schlüssel zum Erfolg werden soll. „Wenn wir alles in die Waagschale werfen, haben wir auf jeder Position das Zeug, diesen Gegner zu spielen“, betont der 42-Jährige. „Wenn wir sie allerdings spielen lassen, kriegen wir den Arsch voll. Wir müssen ihnen den Bock am Zock ziehen und jeden Zweikampf so führen, dass es für den Gegner schwer wird, den nächsten noch zu wollen!“ Howgh!
Ursächlich für diese wilde Entschlossenheit ist jedoch nicht allein die lange Fußballabstinenz. Vielmehr hat die Partie für Wrobel eine „ganz besondere Bedeutung.“ Das 0:4 im Hinspiel eröffnete eine Serie von neun Ligaspielen, in denen RWE ganze zwei Punkte holte. „Jetzt haben wir dieselben Gegner in fast identischer Reihenfolge vor uns und können zeigen, dass wir eine andere Quote erzielen“, fordert Wrobel. Zumindest im Testspiel vor knapp zwei Wochen gelang das den Essenern gegen Gladbach ganz manierlich: RWE siegte mit 2:0.