Der Drittliga-Absteiger unterlag dem Aufsteiger aus Wiedenbrück mit 2:3 (0:2). Dabei zeigte der BVB-Nachwuchs wie schon in Bochum eine schlechte Leistung. "Der Wiedenbrücker Sieg geht absolut in Ordnung. In Durchgang eins sahen wir überhaupt nicht gut aus. Der zweite Abschnitt stimmte vor allem in Sachen Kampf und Leidenschaft, doch die letzte Durchschlagskraft hat gefehlt", analysierte BVB II-Trainer Theo Schneider die Pleite seiner Elf, die auf ihren Kapitän Nedim Hasanbegovic (Knorpelentzündung im Knie) auskommem musste. "Nedim fehlt uns an allen Ecken und Kanten. Leider werden wir wohl einige Wochen auf seine Dienste verzichten müssen", bedauert Schneider.
Dagegen konnte sich SCW-Coach Thomas Stratos glücklich schätzen, dass sein Goalgetter Dominik Jansen, der die Ostwestfalen mit 25 Saisontoren in der NRW-Liga erst in die Regionalliga schoss, in Dortmund wieder seinen Torriecher unter Beweis stellte und zwei Treffer erzielen konnte. "Es freut mich vor allem für Dominik, dass der Knoten bei ihm endlich geplatzt ist. Der Junge musste in letzter Zeit einiges an Kritik einstecken. In Dortmund hat er eine starke Leistung geboten", bekam der einstige NRW-Liga-Torschützenkönig diesmal ein Sonderlob von Stratos.
Diese Streicheleinheiten hatte sich der bullige Angreifer auch verdient. Denn nach 57. Spielminuten führten die Gäste bereits mit 3:0 gegen die Schwarz-Gelben. An dieser komfortablen Führung hatte vor allem Jansen mit seinen Treffern (29., 57.) - Saisontore drei und vier - erheblichen Anteil. Das zwischenzeitliche 2:0 für die Schwarz-Blauen besorgte Robert Mainka (33.). Die Dortmunder konnten durch Daniel Ginczek (58.) und Damien Le Tallec (89.) nur noch für Ergebniskosmetik sorgen. "Ich verstehe nicht, warum wir erst in der zweiten Halbzeit anfangen Fußball zu spielen. Das ist mir wirklich ein Rätsel. Gegen solch einen Gegner darfst du als Borussia Dortmund einfach nicht verlieren", war BVB-Mittelfeldmotor Marvin Bakalorz bedient.
Ganz anders dagegen die Gemütslage bei den Siegern. "Es ist einfach ein geiles Gefühl gegen Dortmund zu gewinnen. Immerhin habe ich hier von der F- bis zur B-Jugend gespielt. Zudem konnte ich gegen meinen Bruder Marco gewinnen. Ansonsten zeigt er mir auf der Playstation, wo es lang geht", freute sich auf Wiedenbrücker Seite ganz besonders Marcel Stiepermann über den Erfolg in seiner Heimatstadt und den Sieg im Familienduell gegen Dortmunds Marco Stiepermann, der wortlos in der Kabine verschwand.