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Münster: 2:0-Sieg
Chitsulo lässt "Spitzenreiter"-Rufe ertönen

RL: Münster übernimmt die Tabellenführung
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Preußen Münster hat vorübergehend die Tabellenführung der Regionalliga West übernommen. Die Adlerträger gewannen gegen Bayer Leverkusen II mit 2:0 (2:0).

16 Minuten waren gespielt, als erstmals die „Spitzenreiter, Spitzenreiter“-Rufe durch das Preußenstadion schallten. Ausgelöst hatte sie der Führungstreffer durch Daniel Chitsulo. Sercan Güvenisik hatte eine gute Situation eigentlich schon vertendelt, spitzelte den Ball dann aber doch noch zu Stefan Kühne. Der Kapitän leitete das Leder direkt und steil in die Zentrale weiter, wo Chitsulo die Ruhe bewahrte und zum 1:0 einschob. Sein drittes Saisontor.

Bis zu diesem Zeitpunkt bekamen die 3.712 Zuschauer überwiegend schwerverdauliche Kost geboten. Die Gastgeber leisteten sich zahlreiche Fehler im Aufbauspiel und der Leverkusener Nachwuchs versuchte es fast ausschließlich mit langen Bällen. Trotzdem gehörte die erste dicke Chance den Gästen. Den aufgerückten Rechtsverteidiger Julian Riedel hatte kein Münsteraner auf dem Schirm. Der 19-Jährige tauchte aus halbrechter Position vor David Buchholz auf, der seine Farben mit einer guten Reaktion vor einem frühen Rückstand bewahrte. "Das war vielleicht unser Hallo-Wach-Erlebnis", stellte SCP-coach Marc Fascher hinterher fest.

Münster: Buchholz – Duah (65. Loose), Kirsch, Westermann, Huckle – Kara (72. Lorenz), Glöden, Kühne, Chitsulo – Dogan, Güvenisik (80. Pollok). Leverkusen II: Giefer – Riedel, Schumann, Weiler, Eichmeier – Lanwer (54. Krol), Grummel, Celik (79. Vasquez Pardo), Zieba (88. Böhmer) – Siefkes, Marquet. Schiedsrichter: Björn Hinrichs (Husum). Tore: 1:0 Chitsulo (16.), Dogan (35.). Gelbe Karte: Siefkes - M. Lorenz. Zuschauer: 3.712.

Nach dem 1:0-Weckruf wurde die Begegnung munterer. Das Team von Marc Fascher agierte nun überlegter und sorgte mehrfach für Gefahr vor dem Gehäuse des äußerst unsicheren Fabian Griefer. Und so gut wie immer mitten drin: Daniel Chitsulo. Dem ehemaligen Essener fehlten gleich in zwei Situationen nur wenige Zentimeter zu seinem zweiten Treffer (19./32.). Dafür trat er in der 35. Minute als Vorbereiter in Erscheinung. Erneut war es Kapitän Kühne, der mit einem blitzgescheiten Pass die Bayer-Defensive aushebelte. Chitsulo legte den Ball am Schlussmann vorbei und anschließend quer, so dass Hüzeyfe Dogan für seine Tor-Premiere im Preußen-Trikot nur den Fuß hinhalten musste. Dabei blieb es bis zum Seitenwechsel.

Defensiv wurden die Adlerträger nur selten ernsthaft gefordert, machten sich das Leben durch Unachtsamkeiten aber immer wieder schwer. Vor allem im neuformierten defensiven Mittelfeld - Oliver Glöden ersetzte den gelbgesperrten Jonathan Bourgault - stimmte die Abstimmung ein ums andere Mal nicht. Bis zum Seitenwechsel änderte sich am Ergebnis aber nichts mehr.

Was Fascher und sein Gegenüber Ulf Kirsten ihren Schützlingen beim Pausentee gesagt haben, ist nicht überliefert. Die Münsteraner ließen jedenfalls jegliche Sicherheit, die der Zwei-Tore-Vorsprung eigentlich geben sollte, vermissen und sahen sich plötzlich dem Druck der Gäste ausgesetzt. Da aber offensichtlich nichts von der Kaltschnäuigkeit ihres Trainer auf die Bayer-Angreifer abgefärbt ist, sprang bei den Bemühungen nichts Zählbares heraus. Co-Trainer Dirk Dreher war trotzdem der Meinung, dass eine Punkteteilung verdient gewesen wäre: "Wir ermöglichen den Preußen zwei Tore durch dumme Fehler. Wir haben trotz der 0:2-Niederlage ein vernünftiges Spiel gemacht."

Die Gastgeber verpassten es unterdessen die wenigen Kontersituation konsequent auszuspielen. So resultierte die beste Preußen-Chance aus einem frechen Heber von Dogan aus über 40 Metern, der sich etwas zu spät senkte. "Für uns hatte es Priorität, dass wir endlich auch Mal zu Hause zu Null gespielt haben. In der zweiten Halbzeit war es aber ein zähes Stück Arbeit", gab Fascher zu.

Dass die Leistung des zweiten Durchgangs nicht gerade an einen Spitzenreiter erinnerte, ist den nackten Zahlen egal. Das Gründungsmitglieder der Bundesliga steht zumindest bis Samstag da, wo es auch am Ende der Saison gerne sein würde. Ganz oben. Marc Fascher werden die sichtbaren Probleme aber sicher nicht egal sein, die wird er haarklein ansprechen.

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