Dennoch war der Coach alles andere als unzufrieden: „Die Jungs haben eine Super-Leistung abgeliefert und die Partie über 90 Minuten komplett bestimmt. Das war ein absolut würdiger Abschluss der hervorragenden Hinrunde.“
Dass es für den VfL dennoch nicht zu einem „Dreier“ reichte, lag vor allem an Frederic Löhe im Kasten der Hausherren. Denn dieser parierte gleich mehrfach überragend und trieb die Bochumer so fast zur Verzweiflung. „Er hat eine ganz starke Leistung abgeliefert“, fand Nico Michaty lobende Worte für den Borussia-Schlussmann.
Weniger anerkennend hingegen fiel sein Urteil über Schiedsrichter Sven Jablonski aus Bremen aus. „Wir hätten zwei Elfmeter bekommen müssen“, schimpfte der Trainer. „Vor allem als Marc Rzatkowski von Löhe zu Fall gebracht wurde.“ Weil im Gegenzug Giuseppe Pisano im Anschluss an einen Konter zum 1:0 für die Hausherren traf, schien alles auf einen verpatzten Jahres-Abschluss hinauszulaufen.
Doch kurz nach Wiederanpfiff schlugen die Bochumer zurück: Über Philipp Semlits und Mirkan Aydin kam der Ball zu Marc Rzatkowski, der zum Ausgleich einschoss. „Er hat seine Top-Leistung mit seinem Tor gekrönt“, lobte Michaty den 19-Jährigen, der vor der Saison aus der eigenen Jugend „hochgezogen“ wurde und sich prompt zum Leistungsträger und Toptorschützen des VfL entwickelte. In Gladbach hätte er seine Torquote sogar noch ausbauen können, scheiterte aber mit zwei Kopfbällen an Löhe.
So also musste die Heimreise nach Bochum mit „nur“ einem Punkt im Gepäck angetreten werden, wo am Abend gemeinsam mit den Profis die Weihnachtsfeier anstand. Trotz aller Freude über die gelungene Hinrunde schwang bei den VfLern am Ende aber auch jede Menge Wehmut mit. Schließlich galt es Abschied zu nehmen von Co-Trainer Rouven Schröder, den es zurück nach Lübeck zieht und der sich in Gladbach mit einer blitzsauberen Leistung in der Innenverteidigung von seinem Team verabschiedete. „Er hat super gespielt, die Mitspieler gepusht und die Abwehr zusammengehalten“, lobte ihn Michaty. „Sein Abschied ist für uns wirklich sehr, sehr schmerzlich.“