Wie der Klub per Pressemitteilung bestätigte, wurden zwei Spieler der U23-Mannschaft am Donnerstag von der Polizei zum Verhör abgeholt. Es handelt sich nach Vereinsangaben um Ben Abelski und Maximilian Schulze Niehues. Nach Angaben der Rheinischen Post wurden auch die Wohnungen der beiden Akteure durchsucht. Oberstaatsanwalt Bernd Bienioßek, Sprecher der ermittelnden Justizbehörde in Bochum, sagte der RP: "Hausdurchsuchungen können sowohl bei Zeugen als auch bei Beschuldigten angeordnet werden."
Die Verhöre erfolgten auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft Bochum, die am vergangenen Freitag den größten Wettskandal in Europa publik gemacht hatte. Nach Angaben der Fortuna seien die Spieler zu Begegnungen der 2. Mannschaft des Ex-Bundesligisten von der Polizei befragt worden.
Laut Rheinischer Post geht es bei der Untersuchung um drei Spiele der zweiten Mannschaft, die allesamt verloren wurden: das 0:3 bei Schalke 04 II am 31. Oktober dieses Jahres sowie das 1:3 gegen den 1. FC Kaiserslautern II eine Woche zuvor. Zudem steht eine Partie aus der Vorsaison im Fokus, als Fortunas Zweite noch in der NRW-Liga spielte. Am 3. Mai hatten die Düsseldorfer beim Bonner SC 1:4 verloren.
Fortuna-Präsident Peter Frymuth erklärte gegenüber RS online: "Uns ist es am Donnerstagvormittag so gegangen, wie allen anderen Vereinsführungen, die mit dem Thema konfrontiert wurden. Wir haben mit allem gerechnet, aber nicht damit. Wir gehen offensiv mit den Informationen, die wir bekommen, um. Und so werden wir es auch weiter machen. Sobald wir weitere Erkenntnisse bekommen, werden wir diese auch der Öffentlichkeit mitteilen. Unser derzeitiger Kenntnisstand ist, dass die beiden Spieler als Zeugen vernommen wurden."
Joachim Hopp, Co-Trainer des Bonner SC, war von den Vorwürfen gegen die Düsseldorfer Akteure ausgesprochen überracht: "Ich erinnere mich noch genau an diese Partie, wir haben auch noch ein Video davon, und ich kann mir gar nicht vorstellen, dass da manipuliert worden sein soll. Es ging schließlich um die Meisterschaft in der NRW-Liga und beide Teams haben richtig Gas gegeben. Das war ein überragendes Spiel."
Und auch Schalke II-Coach Oliver Ruhnert äußerte sich gegenüber RS online zur genannten Partie gegen die Düsseldorfer Reserve: „Das war ein ganz normales Spiel. Der Gegner hat gut mitgehalten und war zumindest in der ersten Halbzeit gleichwertig", schildert der 38-Jährige seine Eindrücke zu dem Match, das inzwischen ins Visier der Ermittler der Staatsanwaltschaft Bochum geraten ist.