"Alle Spieler, die im Mai dabei waren, werden eine entsprechende Ehrenerklärung abgeben, in denen sie versichern, nichts mit solchen Betrügereien zu tun zu haben", sagte ZFC-Trainer Damian Halata: "Ich denke laufend darüber nach, was da nicht regulär gelaufen sein konnte und finde nichts."
Nach eigenen Angaben haben die Meuselwitzer noch keinen Kontakt zur Bochumer Staatsanwaltschaft, nachdem die Oberliga-Begegnung von Carl Zeiss Jena II gegen Meuselwitz (0:2) vom Mai diesen Jahres im Zusammenhang mit dem europaweiten Wettskandal unter Manipulationsverdacht geraten war. Die Vereinsspitze kann sich nicht vorstellen, dass betrogen wurde. "Ich kann mir das nicht vorstellen. Der Erfolg kam meiner Meinung nach, weil wir so stark und vor allem defensiv diszipliniert waren - nicht, weil der Gegner schwach war. Außerdem sind wir als Tabellenführer mit klarer Zielstellung dort hingefahren", sagte ZFC-Präsident Hubert Wolf. Carl Zeiss Jena hatte zuvor bereits erklärt, dass den Thüringern nichts von einem Verdacht bekannt sei.
Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung soll die Wettmafia dafür gesorgt haben, dass Meuselwitz in Jena gewann und dafür Gewinne in Höhe 30.880 Euro kassiert hat. Meuselwitz stieg in die Regionalliga auf. Dieser Fakt beunruhigt vor allem den letztjährigen Konkurrenten VfB Auerbach, der sich in der Schlussphase der vergangenen Saison ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen mit Meuselwitz geliefert hatte. Nach jenem 28. Spieltag vom 23./24. Mai lagen die Vogtländer einen Punkt hinter dem ZFC. Erst danach verlor der VfB mit zwei Niederlagen den Anschluss an die Spitze.
Volkhardt Kramer, sportlicher Leiter des VfB Auerbach, sagte der Freien Presse: "Das Spiel von Meuselwitz in Jena war richtungweisend. Wenn es tatsächlich manipuliert worden ist, hat es die Meisterschaft entschieden. Das wäre eine Tragödie. Ich denke, die Aufstiegsfrage wäre ansonsten bis zur letzten Minute im letzten Spiel offen geblieben."