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Siegen schlägt Essen
Der ETB muss um Anschluss kämpfen

SW Essen: Katastrophen-Start ist perfekt
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Eigentlich wollte der ETB seinen Negativlauf im Spitzenspiel gegen Siegen beenden. Doch es blieb nur bei dem Vorhaben, die Trendwende einzuläuten.

Denn anstatt den Befreiungsschlag gegen die Sportfreunde zu landen, kassierten die Essener eine 0:1 (0:0)-Niederlage und damit die vierte Pleite in Folge.

Essens Trainer Dirk Helmig war enttäuscht: „Wir wollten über die Zweikämpfe ins Spiel kommen und ich denke, dass wir in der ersten Halbzeit recht ordentlich präsentiert haben. Bei der einen oder anderen Situation fehlte uns aber leider das Selbstvertrauen.“ SF-Coach Jörg Jung war indes überglücklich: „Wir haben hoch verdient gewonnen, denn wir waren die gesamte Spielzeit die aktivere Mannschaft. Wir wussten, dass es sehr schwer werden würde, denn der ETB stand nach drei Niederlagen mit dem Rücken zur Wand.“

Jung überraschte dabei die Schwarz-Weißen. Denn eigentlich geben die Sportfreunde in den ersten 20 Minuten Vollgas, um danach ihr gefährliches Konterspiel aufziehen zu können. Doch nicht in Essen, dafür hatte Jung wohl zu viel Respekt vor dem selbsternannten Aufstiegsanwärter. Die Siegener um Kapitän Tim Reichert warteten erst einmal ab. Auch die zurzeit beschäftigungslosen Trainer Manfred Wölpper, Christoph Schlebach, Frank Plewka, Peter Kunkel oder auch Bielefeld II-Assistents-Coach Jörg Böhme, die sich alle auf der Tribüne am Uhlenkrug versammelte hatten, waren verwundert. „Es war ein kontrolliertes Match von beiden Seiten“, befand Jung.

Und Chancen blieben dabei Mangelware. Die Hausherren wussten mit dem Freiraum nichts anzufangen. Die ETB-Abwehr, die wie gewohnt lautstark von Keeper Tobias Ritz dirigiert wurde, stand - aber nach vorne fehlte die zündende Idee. Die Angreifer Martin Setzke und Sebastian Westerhoff hingen in der Luft, weil im Mittelfeld der kreative Kopf fehlte.

ETB - Siegen 0:1 (0:0)

Essen: Ritz – Schulitz (16. Sous / 46. M. Zeh), Schweers, Losing, Schulz – Yilmaz, Schikora – Czajor, Westerhoff, Hecht (75. Pasiov) – Setzke. Siegen: C. Müller – Jung, Ibrahim, Schönwälder, Bogusz – Okumak (87. D. Müller), Özkaya, Reichert, Zschiesche, Jakobs – Uzun (81. Ben-Hatira). Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Bonn). Tor: 0:1 Uzun (69.). Zuschauer: 470.

Und die Siegener? Die warteten weiter ab, lauerten mit den flinken Außen Julian Moritz Jakobs und Volkan Okumak aber ständig auf den Tempo-Gegenstoß. „Eigentlich war es ein typisches 0:0-Spiel“, resümierte Siegens Schaltzentrale Orhan Özkaya. „Zum Glück haben wir dann aber die eine Chance genutzt.“

Denn als sich die 470 Zuschauer schon mit einem torlosen Remis angefreundet hatten, sorgte ein unnötiger Ballverlust der Essener im Mittelfeld für die Entscheidung. Okumak zündete seinen Turbo, überrannte die Abwehr des ETB, passte in die Mitte und Goalgetter Emrah Uzun donnerte das Leder unhaltbar für Ritz in die Maschen: 1:0 für Siegen (73.) und Uzuns sechster Saisontreffer. „Das war aber ganz klar Abseits“, meckerte Ritz, der wie sein Gegenüber Christoph Müller ansonsten einen ruhigen Nachmittag verlebte: „So ein wichtiges Spiel ausgerechnet durch eine Fehlentscheidung zu verlieren, ist mehr als ärgerlich.“

Denn der ETB hängt nach dem Katastrophen-Start mit nur drei Pünktchen aus fünf Spielen im Tabellenkeller. Die Siegener scheinen derweil aber in Fahrt zu kommen und haben sich auf den dritten Platz vorgeschoben. „Damit sind wir alle sehr zufrieden“, freute sich Özkaya, der eine schwere Oberschenkelprellung als Andenken mit nach Hause nahm. Müller brachte es auf den Punkt: „Wir finden immer besser zu einander und wenn man solche Partien für sich entscheiden kann, ist man auf einem guten Weg.“

Diesen muss der ETB aber erst noch finden. Helmig suchte nach Erklärungen: „Wir wollten in der zweiten Halbzeit offensiver spielen und mehr über die Flügel kommen. Das ist uns aber nicht gelungen. Wir mussten aber auch leider zwei Mal früh wechseln, da Manuel Schulitz Adduktoren-Probleme hatte und bei Thimo Sous der Verdacht auf Gehirnerschütterung besteht.“

Wie es auch sei, der Spitzenkampf ist für den ETB erst einmal erledigt. In den nächsten Wochen geht es nur darum, den Anschluss an das Mittelfeld nicht aus den Augen zu verlieren.

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