Unangenehmer könnte die Situation der DJK Adler Union Frintrop wohl kaum sein. Am letzten Spieltag dürfen die Essener nur noch zuschauen und müssen im Abstiegskampf der Oberliga Niederrhein auf Schützenhilfe hoffen.
Am vergangenen Sonntag kam Frintrop nicht über ein 2:2 beim 1. FC Kleve hinaus. "Es war mehr drin, wenn man sieht, wie das Tor fällt. Durch eine abgefälschte Flanke. Aus dem Spiel heraus haben wir nicht viel zugelassen. Ich hätte die Führung gerne länger behalten und ich glaube, dann hätten wir es auch gewonnen. Die Mannschaft hat trotzdem alles rausgehauen", bilanzierte Trainer Marcel Cornelissen.
Jetzt steht Union auf dem 15. Tabellenplatz, zwei Punkte vor dem TSV Meerbusch. Aktuell wäre man damit zwar gerettet, doch Cornelissen ist sich bewusst: "Am letzten Spieltag gewinnt normalerweise die Mannschaft, für die es noch um etwas geht."
Zwar könnte man auch trotz eines Meerbusch-Siegs, durch eine Niederlage des Mülheimer FC 97, in eine Entscheidungsrunde rutschen, doch der Frintrop-Coach hält das für unrealistisch: "Von einem Entscheidungsspiel gehen wir gar nicht aus. TVD Velbert spielt so eine katastrophale Rückrunde, die können das eigentlich gar nicht gewinnen."
Auch deswegen war die Stimmung nach Abpfiff am Sonntag bedrückt: "Es fühlte sich wie Abstieg an", erklärte der Cheftrainer. "Der wahrscheinlichste Fall ist, dass wir am Sonntag unter den Strich rutschen." Allerdings erklärt er auch, dass sich das Ganze mit ein wenig Abstand schon hoffnungsvoller anfühlt.
Der wahrscheinlichste Fall ist, dass wir am Sonntag unter den Strich rutschen.
Marcel Cornelissen
"Zwei Tage später fühlt es sich schon ein wenig mehr nach Hoffnung an", erklärte er. Dennoch weiß er: "Es liegt leider nicht mehr in unseren Händen. Wir setzen alles auf Hilden." Cornelissen erzählt, dass einige seiner Spieler nach Meerbusch fahren werden, um das Spiel gegen den VfB 03 Hilden zu sehen. Der Cheftrainer selbst wird nicht vor Ort sein.
Klassenerhalt war nur ein taktisches Foul entfernt
Ein Spiel bleibt Cornelissen besonders präsent im Kopf: das 3:3 gegen TVD Velbert vor rund zwei Wochen. Dort hatte Frintrop erst in der 88. Minute den Führungstreffer zum 3:2 erzielt. In der Nachspielzeit erhielt Velbert dann noch einen Elfmeter und glich in letzter Sekunde aus.
"Dass wir gegen Velbert in der letzten Aktion des Spiels einen Elfmeter gegen uns bekommen, ist das, was uns am Ende alles kosten könnte. Wenn wir einmal in Richtung Eckfahne rennen oder ein taktisches Foul im Mittelfeld ziehen, dann sind wir jetzt gerettet", erzählt der Coach.
Unabhängig vom Ausgang der Saison am Sonntag, spricht Cornelissen noch einmal ein Lob für seine Mannschaft aus: "Was die Mannschaft geleistet hat, ist herausragend. Wir haben uns mega entwickelt. Auch wenn Hilden das am Sonntag nicht für uns zieht, hat die Mannschaft einen großartigen Job gemacht, den uns keiner zugetraut hätte."