Auf spektakuläre Art und Weise konnte der SC St. Tönis die Negativserie in der Oberliga Niederrhein stoppen: Mit 4:3 (1:2) besiegte der SC den TSV Meerbusch, der Siegtreffer fiel erst in der 90. Minute.
Der Tabellenletzte konnte damit nach zuletzt acht sieglosen Spielen in Folge - darunter sieben Niederlagen - wieder eine Ligapartie für sich entscheiden. Der entscheidende Mann der St. Töniser war zweifellos Julian Suaterna Florez. Alle vier Tore erzielte der Kolumbianer für sein Team, und das in seinem ersten Einsatz nach seiner Rückkehr zum SC. Der Mittelfeldspieler hatte den Klub nach einer erfolgreichen Saison 2019/20 verlassen.
Bekim Kastrati, Coach der Tönisvorster, konnte es kaum glauben: "Das ist einfach Wahnsinn. Julian hatte eine lange Verletzung und konnte fast zwei Jahre nicht spielen. Er hatte wirklich eine schwere Zeit. Und dann trifft er direkt in seinem ersten Spiel viermal, obwohl er nie wirklich für Tore bekannt war. Solche Geschichten schreibt nur der Fußball!"
Der 4:3-Erfolg war für Kastrati ein "Wechselbad der Gefühle". Es war erst das zweite Spiel für den 44-Jährigen als Trainer der St. Töniser, nachdem er das Amt von Alexander Thamm übernommen hatte. "Es war sehr aufregend. Wir haben schlecht begonnen und lagen schnell 0:2 hinten. In der Pause bin ich dann ein wenig lauter geworden und habe etwas umgestellt."
Die Mannschaft hat den Sieg gebraucht. Es gibt noch viel zu verbessern, aber ich hoffe, dass wir mit dem Dreier einen kleinen Schritt nach vorne gemacht haben.
Bekim Kastrati
Die Kabinenansprache und die taktischen Umstellungen trugen Früchte, im zweiten Durchgang zeigte das Schlusslicht ein anderes Gesicht. "In der zweiten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt. Gerade offensiv war das richtig stark und eine deutliche Steigerung zum 0:2 gegen Sonsbeck am letzten Spieltag. Am Ende war es ein verdienter und vor allem sehr wichtiger Sieg. Für alle im Verein war es eine Befreiung.", bilanziert Kastrati.
Nun haben die Tönisvorster sieben Zähler auf dem Konto und sind damit noch nicht ganz abgeschlagen. Bei einer Niederlage gegen Meerbusch wäre der Abstand auf die Nichtabstiegsplätze schon sehr groß gewesen, erzählt der St. Tönis-Coach. "Die Mannschaft hat den Sieg gebraucht. Es gibt noch viel zu verbessern, aber ich hoffe, dass wir mit dem Dreier einen kleinen Schritt nach vorne gemacht haben."