Auch einige Tage nach dem 4:3-Erfolg über den SV Straelen herrscht beim KFC Uerdingen große Erleichterung. Marcus John spricht gar von einer "Befreiung".
"Die Abstände bei uns waren in der ersten Halbzeit zu riesig. Sie sind uns immer mit vier Mann angelaufen und hatten Platz. In der zweiten Halbzeit standen wir viel kompakter und meiner Meinung nach hatten wir auch den besseren Fitnesszustand. Das war dann auch ausschlaggebend. Und, klar: Die Zuschauer haben uns sensationell nach vorne gepeitscht", lässt der KFC-Sportchef- und -Trainer den vergangenen Samstag noch einmal Revue passieren.
Er ergänzt: "Die Jungs lachen wieder und sind einfach lockerer. Man merkt diese Leichtigkeit. Zuvor war schon etwas Verkrampfung zu spüren. Das war ein echter Brustlöser. Jetzt wollen wir weitermachen."
John bereitet sein Team aktuell auf das Auswärtsspiel (Samstag, 30. September, 15.30 Uhr) beim VfB Hilden vor. Die Vorbereitung wird aber von infrastrukturellen Mängeln gestört.
Wir benötigen mindestens vier, aber am besten sechs von diesen Masten - und: Sie müssten zwei Meter höher sein. Denn wenn man so in das Licht schaut, dann können wir uns alle bald am grauen Star operieren lassen
Marcus John
Ende September wird es früher dunkler und der KFC kann erst ab 18 Uhr die Trainingsanlage in Krefeld-Oppum betreten. Das Problem: Es ist kein Flutlicht vorhanden. Die Stadt Krefeld meinte es gut und stellte dem Oberligisten zwei mobile Flutlichtmasten zur Verfügung. "Leider reichen diese nicht aus. Wir benötigen mindestens vier, aber am besten sechs von diesen Masten - und: Sie müssten zwei Meter höher sein. Denn wenn man so in das Licht schaut, dann können wir uns alle bald am grauen Star operieren lassen", erzählt John.
Die Infrastruktur beim KFC Uerdingen ist einfach eine Katastrophe. Die Kabinen sind bis heute nicht fertig, das Stadion immer noch eine Baustelle - und die Stadt bewegt sich nicht. John ist kein Trainer, der Ausreden sucht. Aber das Arbeiten fällt ihm und der Mannschaft unter diesen Bedingungen nicht einfach. Und trotzdem: Er will lieber über den Sport als die Infrastruktur-Probleme sprechen.
"Wir haben aus den letzten drei Spielen fünf gute Halbzeiten gespielt. Die Mannschaft hat sich endlich für die guten Leistungen belohnt. Der Straelen-Sieg hat uns viel Selbstvertrauen gegeben. In Hilden wollen wir nachlegen", betont John.
Er warnt aber auch seine Schützlinge: "Ich finde, dass der VfB noch einmal an Qualität zugelegt hat. Sie haben zum Beispiel Said Harouz verpflichtet. Ein sehr guter Offensivmann. Sie kommen sehr über den Teamspirit. Wir müssen verhindern, dass Hilden einen guten Start erwischt. Wir werden nicht immer Spiele drehen können wie gegen Straelen."