Seit dem 9. Dezember 2022 ist Björn Joppe offiziell neuer Trainer des KFC Uerdingen. In den vier Tagen bis heute - 13. Dezember 2022 - hat der Ex-Profi schon einiges erlebt.
Am Sonntag verfolgte er noch auf der Tribüne das blamable 1:2 der Krefelder im Paul-Janes-Stadion gegen Aufsteiger MSV Düsseldorf. Sportchef Patrick Schneider stand noch an der Seitenlinie als Interimstrainer in der Verantwortung, Joppe machte sich fleißig Notizen auf der Tribüne.
Sein Block war durchaus gut gefüllt. In dieser Woche wird der frischgebackene 44-Jährige, der am 13. Dezember seinen ersten Geburtstag feiert, als Cheftrainer dann offiziell einsteigen.
Was er sich in Düsseldorf notiert hat und was die Mannschaft zum Jahresabschluss am Samstag (17. Dezember, 16 Uhr) in Wuppertal beim Cronenberger SC besser machen muss, verrät der A-Lizenzinhaber Joppe im RevierSport-Interview.
Björn Joppe, herzlichen Glückwunsch zum Trainerjob und natürlich zum Geburtstag. Wie kam es dazu, dass Sie Trainer des KFC Uerdingen geworden sind?
Dankeschön! Ich habe mich ganz normal beworben und meine Unterlagen an die KFC-Geschäftsstelle geschickt. Ich bin dann zum Gespräch eingeladen worden und dann ging es sehr schnell. Wir waren schnell auf einer Wellenlänge und haben uns geeinigt. Ich freue mich sehr, dass ich jetzt bei und für diesen tollen Traditionsklub arbeiten darf.
Das erste Spiel haben Sie nicht an der Seitenlinie, sondern von der Tribüne aus verfolgt. Was haben Sie beim 1:2 gegen den MSV Düsseldorf beobachtet?
Das war kein gutes Spiel von der Mannschaft. Der Mannschaft hat es an Emotionen und Leidenschaft gefehlt. Sie war gefühlt tot und hat sich nicht aufgebäumt. Vielleicht haben einige Spieler eine Art Blockade im Kopf, aufgrund des großen Ziels Aufstieg. Aber wie Patrick Schneider nach der Partie schon sagte: Aktuell brauchen wir überhaupt nicht über den Aufstieg zu sprechen.
Ursprünglich war der Trainingsstart für den 8. Januar terminiert, doch meiner Meinung nach ist das zu spät. Wir haben viel Arbeit im Winter vor uns.
Björn Joppe
Trotzdem: Es wird doch auch Ihr klarer Auftrag sein, die Mannschaft in die Regionalliga zu führen oder?
Ja, klar. Das Ziel vom Verein bleibt bestehen, man will in die Regionalliga. So ein Verein gehört auch mindestens in die 4. Liga. Aber ich wiederhole es gerne noch einmal: Wenn man Sonntag das Spiel gesehen hat, dann reden wir nicht vom Aufstieg. Das dürfen wir gar nicht, weil es so nicht geht! Auf der anderen Seite haben wir nur sieben Punkte Rückstand. Die Zähler kann man bei der Vielzahl an Spielen noch aufholen. Aber wir wissen auch, dass wir uns nicht mehr viele Ausrutscher erlauben dürfen. Das fängt schon mit dem Spiel am Samstag an: Da zählt für uns in Cronenberg nur ein Sieg!
Was werden Sie unter der Woche verändern?
Ich glaube, dass es jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist, um alles über den Haufen zu werfen. Wir haben jetzt nur noch ein Spiel in 2022 und das müssen wir erfolgreich gestalten. Nur darum geht es in dieser Woche. Dann werden wir ab dem 4. Januar an Dingen arbeiten, die ich verändern will. Ursprünglich war der Trainingsstart für den 8. Januar terminiert, doch meiner Meinung nach ist das zu spät. Wir haben viel Arbeit im Winter vor uns.
Haben Sie als Trainer Wünsche, den Kader zu verändern?
Das hat ein Trainer immer. Aber der Winter ist da oft nicht der richtige Zeitpunkt. Die Spieler, die man haben will, stehen woanders unter Vertrag. Und auf dem Markt sind Jungs, die woanders nicht zum Zug kommen. Wir haben einen 26-Mann-Kader, der meiner Meinung nach zu groß ist. Wir werden diesen auf jeden Fall verkleinern.
Ist der KFC Uerdingen Ihre bisher größte Station?
Ich denke, dass der 1. FC Lokomotive Leipzig noch einmal ein Stück größer ist. Aber dann kommt auch schon der KFC. Uerdingen hat ein traditionsreiches Stadion, tolle Fans und natürlich eine große Vergangenheit. Ich bin stolz, jetzt Trainer des KFC Uerdingen zu sein.