Während Abwehrspieler Evans Ankomah-Kissi für die letzten Sekunden gegen Erkenschwick die Torwart-Handschuhe anzog, befürchtete der verletzte Kurz einen Kreuzbandriss. Immerhin: Der blieb dem 29-Jährigen erspart. Noch am Montagabend wurde das Gelenk im Krankenhaus in Wesel untersucht und operiert. Die Diagnose: Riss der Quadrizepssehne und Kapseleinriss. „Wenigstens hatte der gleiche Doktor wie beim letzten Mal Dienst“, ringt sich Kurz einen kleinen Schmunzler ab.
Ansonsten ist Zweckoptimismus angesagt. „Die Schläuche sind schon raus, ich hoffe, dass ich in ein paar Tagen entlassen werde. Am Anfang dachte ich: ‚Das gibt es doch nicht!‘ Aber ich bin ja als Kämpfernatur bekannt und werde den Kopf nicht in den Sand stecken.“
Denn der Schlussmann hatte sich nach seinem Achillessehnenriss, den er in der Sommervorbereitung erlitten hatte, ja gerade erst wieder herangekämpft. Oder kam das Comeback nach der sechsmonatigen Pause doch noch zu früh? „Ich habe mich fit gefühlt“, hält Kurz fest, „und ich denke, dass meine Leistungen insgesamt auch gestimmt haben.“
"Das ist, als wenn man sich auf den Parkplatz schmeißt"
Die Bedingungen nach dem – oder besser im – strengen Winter könnten aber doch Spuren hinterlassen haben. „Ganz ohne“ sei es nicht, sich ohne Rücksicht auf Verluste mit den Knien zuerst auf den gefrorenen Boden zu werfen. „Das ist, als wenn man sich auf den Parkplatz schmeißt“, verdeutlicht der ehemalige Herner.
Nun ist die Saison gelaufen und das „Seuchenjahr“ für Kurz komplett. „Für die nächsten 15 Jahre reicht es jetzt eigentlich“, findet der Keeper, der von 14 Wochen Pause ausgeht: „Ich habe schon ein bisschen gegoogelt.“ Und wie es sich mit Krücken läuft, ist ihm auch noch allzu gut im Gedächtnis. „Ist ja noch nicht lange her“, scherzt Kurz auf dem Krankenbett.